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Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier Bürgermeister Krützen bittet in Berlin um Hilfe

Grevenbroich · Nach dem Abschlussbericht der Kohlekommission trafen sich Bürgermeister Klaus Krützen (SPD) und der Grevenbroicher Bundestagsabgeordnete Bijan Djir-Sarai (FDP) jetzt zu Gesprächen in Berlin. Beide sind sich einig: „Über Parteigrenzen hinweg ist es wichtig, gemeinsam zu einer schnellen Umsetzung der Beschlüsse in Form von Gesetzen und Verträgen für die Region zu kommen.“

 Die Industrielandschaft wird sich in den nächsten Jahrzehnten verändern. Schon jetzt müssen Pflöcke für die Zukunft eingeschlagen werden.

Die Industrielandschaft wird sich in den nächsten Jahrzehnten verändern. Schon jetzt müssen Pflöcke für die Zukunft eingeschlagen werden.

Foto: F.Röder/F. Röder/Rhein-Kreis Neuss

Wenn bereits 2022 neben dem Kraftwerk Frimmersdorf auch die älteren Anlagen in Neurath abgeschaltet werden, wird Grevenbroich schon sehr bald von den Konsequenzen der Kommissions-Beschlüsse getroffen. „Wir dürfen daher keine Zeit verlieren, die Zukunft zu planen“, sagt Djir-Sarai. „Verlässlichkeit und Bezahlbarkeit der Energieversorgung spielen dabei eine übergeordnete Rolle.“

Mutige Entscheidungen im Planungsrecht würden nun ebenso gebraucht wie eine technologieoffene Bereitschaft zur Innovation. „Wir wollen in Nordrhein-Westfalen und Grevenbroich zeigen, dass es möglich ist, ein modernes und klimafreundliches Industrieland zu sein“, sagt der Bundestagsabgeordnete. „Klimaschutz braucht einen marktwirtschaftlichen Ansatz und keine Symbolpolitik.“

Für jedes Gigawatt, das vom Netz geht, fallen rund 1000 Arbeitsplätze direkt und weitere 2500 indirekt weg, erinnert Klaus Krützen. „Bis angedachte Kompensationsmaßnahmen greifen, kann es noch Jahre dauern, deswegen ist Eile geboten.“ Auf die Forderungen der Region angesprochen, bat der Bürgermeister darum, die Stadt Grevenbroich bereits heute bei Infrastrukturmaßnahmen zu unterstützen. Neue und hochwertige Arbeitsplätze würden neue Verkehrswege erforderlich machen. Außerdem stehe die Sicherung der Energieversorgung mit an oberster Stelle. Durch die Abschaltung von Kraftwerksblöcken dürfe die industrielle Stromversorgung nicht gefährdet werden. Auch die Erstellung eines Vorrangplanes sei essenziell, um Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.

„Jetzt heißt es, alle Kräfte zu bündeln und gemeinsam für den Strukturwandel zu kämpfen. Parteipolitische Spielereien haben hier nichts zu suchen – ich bin froh, alle Abgeordneten aus der Region an unserer Seite zu wissen“, so Krützen.

(NGZ)
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