Kindergärten in Grevenbroich Stadt muss Kita-Trägern weiter unter die Arme greifen

Grevenbroich · Wieso muss die Stadt Kindergarten-Trägern finanziell helfen? Dies wollten die Politiker im Hauptausschuss wissen. Für die Rathausspitze ist das Rechenexempel klar: Besser so – als selbst Kitas betreiben zu müssen.

 Stadtpolitiker fragten, warum die Stadt den Trägern von Kindertagesstätten zusätzlich große Geldsummen überweist.

Stadtpolitiker fragten, warum die Stadt den Trägern von Kindertagesstätten zusätzlich große Geldsummen überweist.

Foto: dpa/Jens Büttner

Die Stadt muss nicht nur Kosten für ihre eigenen 16 Kindergärten in Millionenhöhe bestreiten, sondern sie unterstützt auch die Träger von vielen weiteren Kitas. Das warf im Hauptausschuss Fragen auf. Gleich fünf Zuschüsse beschlossen die Politiker und damit die „Übernahme von Trägeranteilen zum Betrieb der Kindertagesstätten“ für eine oder mehrere Kita-Gruppen. Bei der katholischen Gemeinde St. Clemens in Kapellen (Kita an der Kurze Straße) und für den Evangelischen Verein für Jugend- und Familienhilfe (Kita am Kerbelweg) handelt es sich um zusammen 25.000 Euro fürs Kita-Jahr 2020/21. Die Lebenshilfe (Kita in Elsen), Pari Sozial (Tagesstätte an der Turmstraße) und die Deutschordens Jugend- und Familienhilfe Elsen erhalten insgesamt voraussichtlich 208.000 Euro.

Angesichts solcher Zahlen hakte SPD-Fraktionschef Horst Gerbrand nach. „Das Land und die Kommunen haben 750 Millionen Euro zur Stärkung des Kinderbildungsgesetzes eingesetzt. Ein Ziel sollte sein, dass die Übernahme von Trägeranteilen durch die Kommunen deutlich reduziert wird oder ganz wegfällt“, erklärte Gerbrand. Laut dem Ersten Beigeordneten Michael Heesch ist der Kostenanstieg gegenüber dem Vorjahr zwar nun geringer – die Stadt zahlt aber weiterhin.

Die Kita-Finanzierung basiert auf drei Säulen: Elternbeitrag, Landeszuschuss und Trägeranteil. Doch ihren Satz können viele Träger nicht stemmen. Ohne Zuschuss würden sie die Kitas nicht halten können, sagte Heesch. Die Stadt muss aber, wie Rathaussprecher Stephan Renner erklärte, den Rechtsanspruch auf Betreuung sicherstellen, die Zusammenarbeit mit Trägern entlaste sie zudem von Aufgaben. Deshalb sei diese Lösung trotz der Ausgaben immer noch von Vorteil für die Stadt.

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