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Wildfreigehege in Grevenbroich Waldschützer bauen XXL-Hotel für Insekten

Grevenbroich · Grevenbroichs wohl größtes Insekten-Hotel ist bereit fürs Einchecken. Der 2,50 Meter hohe und 1,65 Meter breite Kasten ist die neueste Attraktion des Tiergeheges im Bend.

 Johannes Frommen (r.) und Josef Hochhausen legen letzte Hand an dem großen Insektenhotel im Wildfreigehege an.

Johannes Frommen (r.) und Josef Hochhausen legen letzte Hand an dem großen Insektenhotel im Wildfreigehege an.

Foto: Dieter Staniek

Am Donnerstag haben Mitglieder der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) eine XXL-Herberge für Wildbiene, Hummel, Florfliege und Co. fertiggestellt. Die Idee stammt von Johannes Frommen, der etwas gegen das Insektensterben unternehmen wollte. Gemeinsam mit Josef Hochhausen und Theo Trippelsdorf gab sich das SDW-Ehrenvorstandsmitglied ans Werk. Tatkräftige Unterstützung leisteten Vorsitzende Martina Koch und Stadtförster Frank Wadenpohl. Gut 200 Arbeitsstunden wurden in das Insektenhotel investiert, das nach ursprünglichen Plänen schon im Frühling übergeben werden sollte. „Doch dann kam Corona dazwischen“, sagt Frommen.

Jetzt ist das Hotel-Hochhaus fertig – und es trifft bereits auf reges Interesse. „Der erste Kindergarten war schon da und hat sich das Ganze interessiert angesehen“, schildert Johannes Frommen zufrieden.

Das Herzstück des großen Eigenbaus ist 1,50 mal 1,50 Meter groß – dort sind die „Hotelzimmer“ untergebracht. Und da dürften keine Wünsche offen bleiben: Bambusröhren, Lehmziegel sowie dicke Äste von Buchen und Obstbäumen bieten reichlich Nist- und Überwinterungsplätze für Nützlinge der unterschiedlichsten Größe. Dass die wabenähnlich aufgebaute Herberge mit einem feinmaschingen Drahtgeflecht versehen wurde, hat einen Grund: „Das ist ein Schutz gegen den Specht, der sich eine solche Gelegenheit natürlich nicht entgehen lässt“, sagt Johannes Frommen.

Das in direkter Nachbarschaft zu den Kamerunschafen errichtete Insektenhotel wurde absichtlich nicht umzäunt, „damit sich die Besucher das mal aus der Nähe betrachten können“, sagt der Ehrenvorstand. Gleichzeitig bittet er darum, mit dem liebevoll konstruierten Eigenbau pfleglich umzugehen. Der soll künftig noch mit Tafeln ausgestattet werden, die darüber informieren, was in dem Hotel so alles kribbeln und krabbeln könnte.

Gleich nebenan haben die Waldschützer einen Haufen Dachziegel abgekippt, der kleinen Bend-Lebewesen wie dem Wiesel einen Unterschlupf bieten sollen. In Kürze wird eine ordentliche Fuhre Lehm hinzukommen, um Wildbienen zusätzliches Material für ihren Nestbau anzubieten. „Die können dann hier stibitzen“, sagt Frommen. „Alles in allem eine runde Sache, die zum Artenschutz beitragen soll.“

Ein Besuch des Wildfreigeheges lohnt sich – auch wenn der große Spielplatz wegen der Corona-Pandemie nach wie vor geschlossen ist. Einen Termin für die Wiedereröffnung gibt es zurzeit noch nicht, sagt SDW-Chefin Martina Koch.

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