Musikschule schafft eigenen Fachbereich zur Kooperation mit Schulen Lehrer begeistert Kinder für die Musik

Grevenbroich · Kooperationen mit Schulen nehmen zu und werden wichtiger. Deshalb hat die Musikschule im Herbst 2018 einen eigenen Fachbereich mit Klaus Mader an der Spitze installiert. Der 44-Jährige koordiniert kreisweit Projekte.

Das Musikprojekt „Sing-Pause“ soll Grundschülern Liebe zu Melodie, Rhythmus und eigenem Gesang vermitteln. Ursprünglich in Düsseldorf entwickelt, wird das Konzept seit fünf Jahren ebenfalls in Grevenbroich umgesetzt. „2014 haben wir mit zwei Grundschulen und 150 Kindern angefangen“, erinnert Ruth Braun-Sauerwein, Leiterin der Musikschule des Kreises, an die Anfänge an der Gebrüder-Grimm- und der St. Martin-Schule. Parallel dazu soll auch das Projekt JeKits („Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“) in musikalische Bewegung bringen. Und weil beides so erfolgreich läuft – inzwischen sind es etwa 750 „Sing-Päusler“ sowie 300 „JeKits“ – hat die Musikschule  einen neuen Fachbereich namens „Grundschulkooperationen“ eingerichtet.

„Er wurde im Oktober   ins Leben gerufen“, erklärt die Musikschulleiterin. Denn mit der „rasanten Anzahl der Kooperationen“ stieg auch der Verwaltungsaufwand. Leiter des Fachbereich ist Klaus Mader. Als „Herzensangelegenheit“ beschreibt er die Aufgabe. Denn der 44-Jährige nennt sich selbst „das beste Beispiel“, was Musik im Menschen bewirkt: „Ich bin glücklich“, erklärt er die Wirkung von Melodien.

Akkorde und Co. bewirken, wie er aufzählt, nicht nur „gute Musikalisierung“ und wecken bei den Jüngsten die Neugier, mehr sie zu erfahren. „Die Sing-Pause ist gelebte Integration“, nennt er einen „weiteren großen Wert“. Dass neben seiner Tätigkeit als Gitarren- und Lautenlehrer jetzt der Job als Schnittstelle und Vermittler dazu gekommen ist,  passt: „Ich habe selbst über eine Arbeitsgemeinschaft an der Schule den Weg zur Gitarre gefunden.“

Nach AG und Musikschule folgte das Studium an den Unis in Münster, Mailand und Köln. Neben Konzerttätigkeiten ist er in der  Musikschule des Kreises seit Oktober 2010 tätig, nach einer Weiterbildung zum sogenannten Ward-Lehrer ist er „bestens für die Leitung des Fachbereichs geeignet“, wie Ruth Braun-Sauerwein sagt. Und Klaus Mader hat viel vor.

„Wir würden gerne flächendeckend kooperieren“, lautet sein Ziel, „möglichst viele Kinder zu erreichen. Übrigens nicht allein in Grevenbroich, die Fachbereichsleitung umfasst ebenso Korschenbroich und Jüchen. „In Grevenbroich sind wir bereits stark aufgestellt. Das wollen wir auch in den anderen Städten erreichen.“ Dazu gehört, Schulrektoren zu informieren und mit der jeweiligen Elternschaft ins Gespräch zu kommen. Wichtiger Anknüpfungspunkt sind dabei die jeweiligen Fördervereine – die Projekte müssen, je nach Dauer und Umfang, finanziell unterstützt werden.

Klaus Mader kümmert sich darüber hinaus darum, geeignete Musiklehrer aus den eigenen Musikschulen zu finden und sie für die anstehenden Aufgaben auszubilden. Auch eigens entwickelte Programme, die zu den Kindern passen und ihr Interesse wecken, konzipiert er – „und zwar nicht alleine, sondern im Team“. Wie das klingt, wird bei Projektkonzerten hörbar. „Es ist einfach toll, mit welcher Haltung und Freude die Kinder dabei sind“, sagt Klaus Mader.

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