Neues Team im Archiv der Stadt Grevenbroich Grevenbroicher Historikerin betreut jetzt das Stadtarchiv

Grevenbroich · Seit zwei Monaten führt der Rhein-Kreis Neuss die Geschäfte des städtischen Archivs auf der Stadtparkinsel. Das Kreisarchiv stellt auch das Personal, das über reichlich Grevenbroicher Ortskenntnis verfügt. Neben Sarah Kluth aus Neuenhausen, die seit längerem beim Kreis arbeitet, ist Cornelia Schulte (53) aus Noithausen zum Archiv-Team dazu gestoßen.

Die Historikerin hat sich während ihres Studiums in Münster und Düsseldorf mit westfälischer und rheinischer Geschichte befasst. „Man kann im eigenen Umfeld Geschichte wahrnehmen und sie dadurch gut verstehen“, sagt Cornelia Schulte. Vor ihrem Start beim Kreis war sie für das Erzbischöfliche Archiv in Köln tätig, hat etwa Anfragen für Familienforschung bearbeitet. Das kommt ihr auch bei der neuen Tätigkeit zugute. Kreisarchivar Stephen Schröder ist froh über die personelle Lösung. „Das ist eine hervorragende Voraussetzung für einen gelungenen Betrieb des Archivs.“ Wie er spricht auch Thomas Wolff, Fachdienstleiter bei der Stadt, von einer guten Kooperation zwischen Kreis und Stadt.

Wer glaubt, dass das Archiv aus verstaubten Regalreihen besteht, die ein Schattendasein fristen, irrt. Am Dienstag waren mehrere Schüler der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule im Archiv, um Facharbeiten zu verfassen. Andere Besucher wollen Daten-Lücken in ihrer Familiengeschichte schließen. „So mancher, der in der Stadtbücherei nebenan Bücher ausleiht, kommt auch zu uns“, erzählt Schulte.

Neben der Betreuung der Besucher arbeitet Schulte etwa auch an an der Erstellung von Online-Findbüchern. In den Archivräumen reihen sich auf 500 Metern Länge rund 2000 heimatkundliche Werke sowie Archivalien der Stadt und ihrer Vorgänger aus der Zeit seit etwa 1800. Auch 3000 Fotos und 300 Karten, Pläne und Skizzen gehören zum Bestand. Das Lieblingsdokument von Cornelia Schulte im Archiv: Der Besitzatlas des Deutschen Ordens von 1759 bis 1761, „darüber habe ich meine Magister-arbeit geschrieben“.

Staub übrigens hat in den Regalen keine Chance: Das Archiv nutzt einen Spezial-Staubsauger des Kreises, mit dem auch kleine Partikel entfernt werden können, um Schimmelbildung zu verhindern. „Das ist ein Beispiel für die Synergieeffekte im Rahmen der Kooperation“, sagt Schröder. Geöffnet ist das Stadtarchiv mittwochs und donnerstags von 8.30 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr, zudem ist der Besuch montags und dienstags nach Vereinbarung möglich (Telefon 02181 608640).

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