Willibrordusstraße in Grevenbroich-Neuenhausen Aufregung um neuen Gehweg

Neuenhausen · Die Erneuerung des Gehweges an der Willibrordusstraße in Neuenhausen sorgt weiter für Diskussion. Mehrere Anlieger sind nicht bereit, für die neue Sanierungslösung, bei der sechs Lindenbäume stehen bleiben sollen, Anliegerbeiträge zu leisten. „Für Flickwerk zahlen wir nicht, nur für eine grundlegende Sanierung – und die ist nur möglich, wenn die Bäume gefällt werden“, erklärt Peter-Josef Flahs. Einigkeit besteht darin, dass es Handlungsbedarf gibt.

 Die Politik will die Bäume erhalten, Anlieger wollen unter dieser Voraussetzung aber nicht die Gehwegerneuerung mittragen.

Die Politik will die Bäume erhalten, Anlieger wollen unter dieser Voraussetzung aber nicht die Gehwegerneuerung mittragen.

Foto: Carsten Sommerfeld

Der Bürgersteig ist voller Unebenheiten, Randsteine sind abgekippt. „Eine Gefahr etwa für Rollstuhlfahrer und ältere Menschen“, sagt Anwohner Heinz Pesch. Verursacher der Schäden sind laut Stadt die Wurzeln der alten Bäume. Die Erneuerung mache nur Sinn, wenn sie gefällt und durch neue ersetzt würden. Kostenpunkt der Maßnahme: 45.000 Euro. Die fälligen Anliegergebühren würden „bereitwillig von den Anwohnern übernommen werden“, erklärten die Stadtbetriebe.

Doch es kam anders. Der Umweltausschuss sprach sich mit Mehrheit für den Erhalt der Linden aus. Bei der Stadt wurde neu geplant. Die nun gefundene Lösung, der der Bauausschuss im November zustimmte, wird mit 70.000 Euro teurer. Verwundert waren danach Flahs und Pesch, dass laut Stadtbetriebe-Vorstand Florian Herpel die Anwohner die Maßnahme begrüßen würden. „Eine Flickschusterei, die auch noch teurer werden soll, wird keinesfalls begrüßt“, schrieb Peter-Josef Flahs an Herpel. Die Anlieger befürchten, dass die Wurzeln der Linden erneut zu Schäden führen. „Für eine solche Lösung zahle ich nicht“, sagt Pesch.

In einer der Redaktion vorliegenden Mail entgegnete Herpel, dass er „zu keinem Zeitpunkt“ in der Vorlage geschrieben oder in der Sitzung gesagt habe, dass die Anlieger mit den neuen Plänen einverstanden sind. In der Sitzungsvorlage, in der die Erneuerung bei Erhalt der Bäume vorgestellt wurde, erklärt er aber: „Die Anwohner begrüßen die Maßnahme. Über die Kostenerhöhung müssen die Anlieger noch informiert werden.“ Herpel betont, dass die ehemals gegebene Zusage nicht auf die neue Planung und eventuell höhere Beitragspflichten übertragen werden könne. Die Verwaltung bereite ein Anschreiben an die Anlieger vor, in dem die neue Planung samt Auswirkung auf Anliegerbeiträge vorstellt werden soll. Das war Mitte November. Eine Schätzung der auf sie zukommenden Kosten haben Pesch und Flahs noch immer nicht. „So langsam sollte man etwas von der Stadt hören“, sagt Flahs.

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