Goldene Hochzeit in Grevenbroich Aus einer Pilgerfahrt nach Neviges wurden 50 Ehejahre

Neukirchen · Janina und Eugen Cieslak aus Neukirchen feiern ihre Goldene Hochzeit. Beide wurden als junge Menschen zwangsverschickt und fanden schließlich bei einer Pilgerfahrt 1970 zueinander. Das ist ihre Geschichte.

 Eugen und Janina Cieslak aus Neukirchen sind Ehejubilare.

Eugen und Janina Cieslak aus Neukirchen sind Ehejubilare.

Foto: Wolf-Reisdorf, Ursula

Auf einer Pilgerfahrt nach Neviges lernten sich Janina und Eugen Cieslak im Juni 1970 kennen. Am Dienstag vor 50 Jahren, am 25. Mai 1971, gaben sie sich auf dem Standesamt in Düsseldorf das Ja-Wort, ein Jahr später erhielten sie in der Pfarrkirche Maria Rosenkranz in Düsseldorf-Wersten den kirchlichen Segen.

Das Vertriebenwerden aus der Heimat hat die beiden wohl sehr verbunden: Janina wurde mit ihrer Familie in Polen zwangsverschickt und landete schließlich mit ihrer Mutter in Rheine. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester in Hiltrup. Von dort wechselte sie in die Golzheim-Klinik nach Düsseldorf, wo sie über ihre Freundin Maria ihren späteren Mann Eugeniusz kennenlernte. „Ich kannte Maria und ihre Geschwister schon aus den Auffanglagern, nur ihren Bruder Eugen kannte ich nicht“, erzählt die 74-Jährige.

Der junge Pole war aus Kalisz zwangsverschleppt worden und hatte mit seiner Familie bei einem Bauern in Köln-Porz gearbeitet. Von dort zog er nach Köln-Mülheim in eine ehemalige Kaserne und später in Lager nach Brauweiler und Lintorf. Seine Lehre als Installateur machte er in Düsseldorf.

Über eine Pilgerfahrt der polnischen Gemeinde lernte er seine spätere Frau 1970 kennen. 1973 wurde die älteste Tochter Alina geboren. Die zweite, Celina, machte die Familie nach dem Umzug ins eigene Haus in Neukirchen komplett. 1971 hatte sich Cieslak als Installateur selbstständig gemacht. Janina engagierte sich in der SG Neukirchen-Hülchrath, wo sie Übungsleiterin für Leichtathletik war und Tennis spielte.

Der Jubilar erzählt, dass seine Arbeit auch sein Hobby war. Das Unternehmen hat er vor fünf Jahren an einen Nachfolger abgegeben. „Wenn ich Lust habe, gehe ich ab und zu mal in die Werkstatt“, erzählt Cieslak (79). Zu Hause kümmert er sich um den Garten und geht regelmäßig spazieren. Beide vermissen die Feiern mit Freunden und der Nachbarschaft, sind aber optimistisch, diese bald nachholen zu können. Bis dahin freuen sie sich über die Besuche ihrer Kinder, Schwiegersöhne und der vier Enkel.

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