Europa-Expertin aus Grevenbroich Politologin Ulrike Guérot veröffentlicht weitere Bücher

Elsen/Berlin · Politologin Ulrike Guérot aus Elsen schreibt über die Situation kurz vor der Europawahl.

Ulrike Guérot aus Elsen ist Europa-Expertin.

Ulrike Guérot aus Elsen ist Europa-Expertin.

Foto: Ulrike Guerot

Sie ist nicht nur Professorin und lehrt an der österreichischen Donau-Universität Krems. Die gebürtige Elsenerin Ulrike Guérot ist auch Publizistin. Pünktlich zur im Mai bevorstehenden Europa-Wahl hat die Politikologin zwei neue Bücher verfasst. Beide beschäftigen sich mit ihrem Herzensthema Europa.

„Ich hatte vom Verlag den Auftrag, ein Buch zu schreiben“, sagt sie. Dafür ist sie in Klausur gegangen und hat in der Abgeschiedenheit Indiens konzentriert gearbeitet. „Nun sind es Zwillinge geworden“, bei der Niederschrift ihrer Recherchen „teilte sich das Ei“. Der eine Band ist eine Art „Requiem für Europa, ein persönliches Mich-Erinnern“, beschreibt sie, „was wir gerade als europäische Krise erleben“. Ernst sei die Lage, „heute Brexit, was morgen passiert, weiß keiner“. Ein Requiem sei das Buch, weil es bilanziert. Ihren Abgesang vergleicht sie mit der Kollision der „Titanic“: „Der Eisberg ist längst gerammt.“ Das habe man bereits sehen können, „es hat nur keiner etwas unternommen.“ Jetzt dominieren italienische Bankenkrise und Gelb-Westen und der „Rückfall auf die angeblich letzte Stufe von Normalität, die wir kennen. Daher die Rückkehr des Nationalstaats.“ Den gibt es schon, deshalb werde er als Komfortzone und erstrebenswert empfunden.

„Die Demokratisierung im europäischen Sinne ist nicht gelungen“, was Thema des zweiten, ebenfalls bislang titellosen Werks ist. Eine Entnationalisierung der Demokratie in Europa sei das Ziel ihrer Gedankenspiele, in denen künftig hoffentlich mehr nach politischen Positionierungen als nach Nationen unterschieden wird. Im Sinne eines gemeinsamen, zukunftsfähigen Europa hat nun jeder Grevenbroicher am 26. Mai die Chance, seinen Beitrag zu leisten. „Jede Stimme ist wichtig“, weiß Ulrike Guérot. „Sonst machen so genannte Populisten das Rennen.“

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