Tambourcorps Allrath Jung gebliebenes Tambourcorps feiert 90. Geburtstag

Am Sonntagvormittag gaben sie im vollbesetzten Zelt an der Bongarder Straße gemeinsam mit der Musikkapelle „Blüh auf Frimmersdorf“ unter der Leitung von Robin Gansen eine Kostprobe ihres Könnens.

Die Mitglieder des Tambourcorps „In Treue fest“ Allrath hatten bereits am Freitag das 90-jährige Jubiläum mit 170 Leuten gefeiert. Am Sonntagvormittag gaben sie im vollbesetzten Zelt an der Bongarder Straße gemeinsam mit der Musikkapelle „Blüh auf Frimmersdorf“ unter der Leitung von Robin Gansen eine Kostprobe ihres Könnens. Sie bewiesen eindrucksvoll, dass sie längst noch nicht zum alten Eisen gehören – im Gegenteil: „Ich gehöre mit meinen 39 Jahren schon zu den Älteren“, erklärte der Vorsitzende Claus Hahn.

Das Programm des rund dreistündigen Festkommers bestand aus 15 musikalischen Darbietungen und drei Reden. Bürgermeister Klaus Krützen zitierte Richard Wagner: „Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft.“ Krützen blickte 90 Jahre zurück auf eine Zeit ohne Fernsehen und Internet: „Damals war der Auftritt etwas ganz Besonderes. Er war eine willkommene Abwechslung im bäuerlich geprägten Leben, eine Unterbrechung von Alltagstrott und harter Arbeit.“ Das Publikum habe schon damals bei der Musik auf Qualität geachtet. „Um die Zukunft werden sie sich, keine Sorgen machen müssen“, erklärte der Bürgermeister.

Tatsächlich sind die meisten der derzeit 28 Aktiven zwischen 15 und 25 Jahre jung. Wilfried Hahn, Präsident des Bürgerschützenvereins Allrath, begrüßte die „lieben Gäste und Musikfreunde“ und sprach seine Glückwünsche aus. Seit fast 45 Jahren gehört er selbst zum Tambourscorps. Er sprach von Höhen und Tiefen, von Freuden und Schicksalsschlägen – und von den vielen Freundschaften zwischen Schützen und Spielkameraden. „Das Jubiläumscorps hat es bis jetzt immer geschafft, sich auf Veränderungen einzustellen“, lobte der Schützenpräsident. Das sei ein Verdienst der jeweiligen Vorstände.

Proben und Auftritte bezeichnete er als Fleißarbeit und Idealismus, aber auch als „Kameradschaft und Miteinander auf allerhöchstem Niveau“. Auf sein Bekenntnis, stolz zu sein, so ein Tambourcorps im Bürgerschützenverein zu haben, folgte ein dreifaches „In Treue fest“. Claus Hahn ist seit acht Jahren Vorsitzender des Traditions-Tambourcorps. Er weiß, dass man sich nicht entmutigen lassen darf, wenn junge Spielleute kommen und dann irgendwann auch wieder gehen. „Wir haben es nie geschafft, über 40 Aktive zu haben, auch wenn wir diese Zahl jahrelang nur knapp verfehlt haben“, erklärte er. Geprobt wird  ein- bis zweimal pro Woche in der ehemaligen Allrather Grundschule, die man zu fairen Konditionen von der Stadt angemietet hat. Der stellvertretende Vorsitzende Stefan Kreuels ist Ausbilder der Flötisten und immer auf der Suche nach neuen Musikern.

Zum Repertoire am Sonntag gehörten vor allem Märsche. Los ging es mit dem bekannten Eröffnungsmarsch „In Treue fest“, es folgtenunter anderem „Graf Zeppelin“, „Götterfunken“ und der „Geburtstagsmarsch“. Die Musikkapelle „Blüh auf Frimmersdorf brachte ein Medley mit Udo-Jürgens-Evergreens.

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