Grevenbroich Bahnhof soll sicherer werden

Grevenbroich · Angstraum Bahnhof: Dagegen setzen Stadt, Kreis- und Bundespolizei mehr Präsenz. In Uniform und Zivil kontrollieren die Beamten, sie sollen Verbrechen verhindern und ahnden. Für mehr Sauberkeit setzt sich die SPD ein.

 Das Grevenbroicher Bahnhofsgelände soll sicherer werden. Dafür gibt es mehr Polizeieinsätze, auch von Beamten in Zivil.

Das Grevenbroicher Bahnhofsgelände soll sicherer werden. Dafür gibt es mehr Polizeieinsätze, auch von Beamten in Zivil.

Foto: H. Jazyk

Immer wieder Fahrraddiebstähle, Drogenkriminalität und ein vermüllter Vorplatz — der Grevenbroicher Bahnhof stellt keinen gepflegten Willkommensgruß dar. Doch die Stadt ist aktiv geworden, hat die Kooperation mit der Polizei gesucht.

"Auch wenn es keine Ordnungspartnerschaft wie für den Bahnhof Neuss gibt, ist der Grevenbroicher Bahnhof ein Einsatzschwerpunkt geworden", so Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Unterstützung erhält die Kreispolizei dabei von den Kollegen der Bundespolizei, die über die Bahnhöfe wachen. Sie kontrollieren in Uniform oder unauffällig in Zivil. Ihr Ziel: Verbrechen zu verhindern und Gefahren abzuwehren.

Stärkere Polizeikontrollen

Bereits seit 2008 kämpft die Grevenbroicher SPD — allen voran Ratsfrau Martina Suermann, die an der Bahnstraße lebt — für mehr Sicherheit und Sauberkeit rund um den Bahnhof. "Wir würden alle Maßnahmen unterstützen, die die Situation verbessern", so die Politikerin. Denn gerade ältere Menschen würden sich hier oft unsicher fühlen. Eine offizielle Ordnungspartnerschaft könne ebenso helfen wie häufigere Reinigung.

In der heutigen Ratssitzung wird Suermanns aktuelle Anfrage zum Bahnhof beantwortet werden. "Ich kann nicht verstehen, warum die Fahrradständer nur alle vier Wochen gesäubert werden sollen. Nach nur einer Woche sieht es hier wieder aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen." Eine monatliche Reinigung würde 400 Euro im Jahr, eine wöchentliche 1600 Euro kosten. "Dies sollte ein gepflegtes Entree der Stadt doch wert sein", meint Martina Suermann.

Die Stadtverwaltung ist zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis der stärkeren Polizeipräsenz: "Auch für den Bürger erkennbar sind bedrohliche Störungen zurückgegangen." Hans-Willi Arnold bestätigt den positiven Trend — auch ohne eine offizielle Ordnungspartnerschaft. "Der Effekt ist vergleichbar." Zudem seien solche Verträge selten zu finden. In Neuss würden Stadt, Kreispolizei und Deutsche Bahn AG Partner sein. Grevenbroich sei aber, so Armin Roggon von der Düsseldorfer Bezirksstelle der Bundespolizei, mit Neuss schwer vergleichbar.

Höhere Flexibilität sei ein Vorteil in der neuen Form der Polizeiarbeit: "Durch Hinweise können die Kollegen der Bundespolizei gezielt aktiv werden, dabei können sie die Logistik und die Wache in Grevenbroich nutzen", so Arnold. Der Bahnhof sei in vielen Städten eben kein Wohlfühlviertel: "Hier bleibt oft ein leichtes Unbehagen."

(NGZ/rl)
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