Großeinsatz im Bahnhofsumfeld Polizei verhindert Massenschlägerei

Großeinsatz im Bahnhofsumfeld · Mit einem massiven Aufgebot an Einsatzkräften an den Bahnhöfen Grevenbroich und Kapellen hat die Polizei eine Großschlägerei von Jugendlichen verhindert, die in einem Chat angekündigt worden sein soll. Die Motivation ist noch nicht bekannt. Die meisten Jugendlichen sind Grevenbroicher.

 Ein Großaufgebot der Polizei sammelte sich im Süden von Kapellen für den Einsatz im Bahnhofsumfeld. Die Bundespolizei zeigte in Grevenbroich Präsenz. Mehrere Gruppen Jugendlicher wurden an den Bahnhöfen des Platzes verwiesen. Zur befürchteten Massenschlägerei kam es nicht.

Ein Großaufgebot der Polizei sammelte sich im Süden von Kapellen für den Einsatz im Bahnhofsumfeld. Die Bundespolizei zeigte in Grevenbroich Präsenz. Mehrere Gruppen Jugendlicher wurden an den Bahnhöfen des Platzes verwiesen. Zur befürchteten Massenschlägerei kam es nicht.

Foto: S. Krumbach/L. Berns

Grevenbroich/Kapellen Polizeiwagen aus dem gesamten Kreis rückten nach Grevenbroich aus, ein Hubschrauber der Bundespolizei kreiste über dem Stadtgebiet. Die Ordnungsghüter waren am Sonntagnachmittag im Großeinsatz. "Mit starker Präsenz haben wir eine drohende Schlägerei im Keim erstickt, eine Eskalation vermieden", zieht Jürgen Klank, Dienstgruppenleiter der Leitstelle in Neuss, am Abend Bilanz. Im Brennpunkt des Einsatzes: das Umfeld der Bahnhöfe in Grevenbroich und Kapellen.

Am Nachmittag wunderten sich Bürger über die große Zahl von Jugendlichen, die sich auf dem Vorplatz des Grevenbroicher Bahnhofs sammelten. Auf "bis zu etwa 50" schätzt sie eine Zeugin, die im Bahnhofsbereich arbeitet und nicht namentlich genannt werden möchte (Name der Redaktion bekannt). "Dann sehe ich im Bahnhof einen Jugendlichen, der sich Handschuhe anzog und einen Baseballschläger dabei hatte. Mir war mulmig zumute, ich rief die Polizei."

Sie war nicht allein besorgt: "Gegen 15.30 Uhr riefen uns mehrere Menschen an, dass sich in Kapellen, unter anderen am Bahnhof, und am Grevenbroicher Bahnhof Gruppen von Jugendliche zusammenrotten und sich teilweise mit Baseballschlägern und Knüppeln gegenüberstehen sollten", erläutert Jürgen Klank. "Letzteres haben wir aber nicht festgestellt." Parallel erhielt die Polizei einen Hinweis, dass in einem Chat zu einer Großschlägerei aufgerufen worden sei. "Diese sollte auf einem Gelände zwischen Kapellen und Holzheim stattfinden. Tatsächlich stellten wir ,Reisebewegungen' von mehreren Gruppen fest, die größte davon mit bis zu 30 Jugendlichen befand sich im Umfeld des S-Bahn-Station Kapellen", erläutert Klank. "Wir haben aus dem Kreis rund 50 Einsatzkräfte zusammengezogen." Auch die Bundespolizei rückte mit Wagen und einem Hubschrauber an.

Auf dem Supermarkt-Gelände im Süden von Kapellen entstand eine Sammelstelle der Polizei. Das Großaufgebot zeigte Wirkung. "Wir haben in Kapellen die Personalien der Jugendlichen festgestellt und sie des Platzes verwiesen. Zehn Personen, die sich nicht ausweisen konnten, wurden zur Neusser Wache mitgenommen, "um ihre Identität festzustellen". Platzverweise gab es auch am Grevenbroicher Bahnhof. "Bei den Kontrollen haben wir ein Butterfly-Messer sichergestellt", so Klank. "Es gab keine Auseinandersetzung und keine Festnahmen."

"Als die Polizeiwagen eintrafen, rannten rund 30 Jugendliche die Treppe im Bahnhof hinunter — unter anderem auf die Bahnsteige. Danach waren an verschiedenen Stellen im Umfeld kleine Gruppen zu sehen", sagt eine Zeugin. Eine andere (Name der Redaktion bekannt) beobachtete, wie plötzlich "eine Gruppe von etwa zehn Jugendlichen Richtung Stadtmitte rannte". Insgesamt hat es sich vermutlich um zirka 60 Jugendliche gehandelt. Die Polizei nannte keine Gesamtzahl.

Laut Klank handelte es sich bei den Jugendlichen "überwiegend um Grevenbroicher im Alter von 13 bis 17 Jahren — etwa zur Hälfte deutscher und türkischer Nationalität." Das Motiv sei noch nicht bekannt. "Wir versuchen jetzt, die Hintergründe für die Zusammenrottung zu ermitteln. Falls sich hier zwei Gruppen gegenüberstehen, versuchen wir in Gesprächen herauszufinden, worum es im Kern geht."

(RP)
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