Grevenbroich Bad-Neubau am Hagelkreuz?

Grevenbroich · Die Wiese am Hagelkreuz, dem Eingang zur Stadt, könnte Standort für das neue Schlossbad werden. Die FDP macht sich für dieses Gelände stark, auch die UWG hält das Areal für eine interessante Alternative.

 Ländliche Idylle am Eingang zur Stadt: Auf dem großen Gelände am Hagelkreuz grasen Pferde. Wird dort das neue Bad gebaut?

Ländliche Idylle am Eingang zur Stadt: Auf dem großen Gelände am Hagelkreuz grasen Pferde. Wird dort das neue Bad gebaut?

Foto: M. Reuter

Professor Kunibert Wachten gehört bundesweit zu den bekanntesten Architekten und Städteplanern. Kommt der gebürtige Hemmerdener in seine Heimat zurück, wundert ihn eines: "Dass eine zentrale Fläche wie das Hagelkreuz noch immer unbebaut ist." Das Gelände biete seiner Meinung nach eine gute Chance, das Entree zur City aufzuwerten.

Ob Designer-Outlet-Center, Stadion oder Schützenplatz — es gab schon manchen Plan für das Areal. Realisiert wurde jedoch keiner, nach wie vor grasen Pferde am Tor zur Stadt. Im Zusammenhang mit dem Neubau des Schlossbades gerät das Gelände nun wieder ins politische Blickfeld.

Die FDP hat die große Wiese als Standort für die neue Freizeitstätte ins Visier genommen: "Wir würden den Umzug an diese Stelle befürworten", meint Fraktionschef Manfred Hermanns. Seine Begründung: "Der Standort am Schloss ist der schlechteste, den es gibt — weil die Infrastruktur dort mangelhaft ist." Und nicht nur das: Sollte das Bad dort neu gebaut werden, fiele es fast zwei Jahre lang fürs Schwimmen aus. "Würden wir etwa am Hagelkreuz bauen, könnte das Schlossbad so lange geöffnet bleiben", erklärt Hermanns.

Ähnlich argumentiert Carl Windler für die UWG: "Für mich ist das Gelände eine Überlegung wert", betont er. Ein Vorteil, den der Vorsitzende der Wählergemeinschaft sieht: "Fällt der Bad-Anbau weg, könnte das Alte Schloss als Alleinstellungsmerkmal der Stadt besser herausgearbeitet werden. Das würde neue Chancen für das gesamte Areal eröffnen."

Als möglicher Investor und Betreiber des neuen Schlossbades hat das Gas- und Wasserwerk (GWG) den Politikern mehrere Varianten zur Zukunft der Freizeitstätte vorgeschlagen. Dazu gehört auch ein Neubau auf einem Gelände jenseits vom Alten Schloss. "Die Stadt ist in der glücklichen Lage, viele geeignete Grundstücke zu besitzen. Wir haben aber kein spezielles vorgeschlagen, wir halten uns bewusst aus der Standortdiskussion heraus", erklärt Geschäftsführer Willi Peitz. Die Entscheidung, welche Variante wo gebaut werden soll, soll den Politikern überlassen werden. Er selbst hält das Hagelkreuz für "ein sicherlich interessantes Gelände".

Ob ein Neubau an dieser Stelle realisiert wird, ist fraglich. Die SPD will das Bad am Schloss auf jeden Fall erhalten, auch die CDU hat sich für einen Neubau dort ausgesprochen, "wenn es sich wirtschaftlich darstellen lässt", sagt Fraktionschef Norbert Gand..

Der Nachteil am Hagelkreuz: "Das Gelände ist nicht komplett im städtischen Eigentum", erklärt Stadtsprecher Andreas Sterken: "Teile davon sind im Besitz von Kirche und Landwirten."

(NGZ)
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