Geldern Wahl-Berliner aus dem Kreis

Geldern · 225897 Bürger können morgen in 292 Stimmbezirken des Wahlkreises 113 Kleve ihre beiden Kreuzchen setzen. CDU-Favorit Ronald Pofalla und SPD-Gegenspielerin Dr. Barbara Hendricks sind in Berlin. Party steigt im Kreishaus.

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225 897 Bürger können morgen in 292 Stimmbezirken des Wahlkreises 113 Kleve ihre beiden Kreuzchen setzen. CDU-Favorit Ronald Pofalla und SPD-Gegenspielerin Dr. Barbara Hendricks sind in Berlin. Party steigt im Kreishaus.

kreis kleve Das von allen professionellen Polit-Kaffeesatzlesern prophezeite Kopf-an-Kopf-Rennen um die Macht in Berlin wird sich vermutlich erst auf den letzten Metern entscheiden — Ausgang ungewiss. Hauptdarsteller, wie Hessens Ministerpräsident Roland Koch bei der CDU-Kundgebung in Kleve, sprechen von einer "Schicksalswahl", die auf Jahre die Weichen für die politische Richtung des Landes stellen kann. Schwarz-Gelb, Rot-Rot-Grün, Große Koalition, Ampel, Jamaika: Im Wahlkreis 113 Kleve können morgen bis 18 Uhr genau 225 897 Bürger in 292 Wahllokalen der 16 Kommunen des Kreises Kleve die "Schicksalswahl" mitentscheiden, indem sie, betreut von mehr als 1500 Wahlhelfern, ihre beiden Kreuzchen für die Erststimme (Direktkandidat) und Zweitstimme (Partei) setzen.

34 959 Briefwähler

Angesichts der spannenden Ausgangssituation könnte man vermuten, dass die im Jahr 2005 auf 77,86 Prozent gesunkene Wahlbeteiligung auf die alte Marke oberhalb der 80-Prozent-Grenze klettern wird. Indes spricht die Zahl der angeforderten Briefwahlunterlagen eine andere Sprache: Wie Kreis-Pressesprecher Eduard Großkämper, bei dem am Sonntag wieder viele Fäden zusammenlaufen, gestern Nachmittag mitteilte, ist die Zahl mit Stand von gestern bei 34 959 Briefwählern niedriger als vor vier Jahren mit 37 304, obwohl knapp 2500 Bürger mehr als 2005 an die Urnen gebeten werden.

Der klare Favorit unter den fünf Direktkandidaten des Wahlkreises (bei 19 Parteien, die sich auf dem Stimmzetteln finden) ist natürlich Christdemokrat Ronald Pofalla, der zum fünften Mal in Folge das Mandat gewinnen will, wobei er sich einen persönlichen Rekord erhofft, nachdem er 2005 seine SPD-Gegenspielerin Dr. Barbara Hendricks mit 50,3 Prozent um mehr als 13 Prozentpunkte übertrumpft hatte. Die "ewigen Konkurrenten" haben am Sonntag eines gemein: Dank ihrer Spitzenpositionen als CDU-Generalsekretär und SPD-Bundesschatzmeisterin können beide erstmals nicht daheim im Klever Kreishaus die Entscheidung live erleben, sondern müssen in der Hauptstadt an der Seite der Kanzler-Rivalen Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier sein.

Nur Nebenrollen spielen der Liberale Paul K. Friedhoff, der 2005 gerade mal 4,9 Prozent holte, und der Grüne Bruno Jöbkes, dessen Vorgänger Benjamin Müller nur 3,69 Prozent schaffte.

Mit breiter Brust werden naturgemäß die Christdemokraten die Arena betreten, fuhren sie doch bei der Kommunalwahl satte Resultate ein, ob in Straelen (58,93 Prozent), Geldern (46,05), Issum (53,79), Kerken (49,76) oder Wachtendonk (44,91). Doch gerade deshalb gilt in diesen Kommunen die Devise von Ronald Pofalla: "Wenn wir Schwarz-Gelb wollen, müssen wir in unseren Hochburgen so viel wie möglich zulegen!"

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(RP)
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