Kreis Kleve Bundestagskandidat Ronald Pofalla (CDU)

Kreis Kleve · CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla geht zum fünften Mal als Direktkandidat des Kreises Kleve ins Rennen. Der 50-jährige Weezer hofft auf ein persönliches Rekord-Ergebnis und glaubt fest an Schwarz-Gelb in Berlin.

 Ronald Pofalla soll Medienberichten zufolge ausfallend geworden sein, sich aber bereits entschuldigt haben.

Ronald Pofalla soll Medienberichten zufolge ausfallend geworden sein, sich aber bereits entschuldigt haben.

Foto: AP, AP

Premiere für Ronald Pofalla: Wenn am 27. September um 18 Uhr die Würfel der Bundestagswahl 2009 ausgerollt sind, wird der CDU-Generalsekretär, der zum fünften Mal als Direktkandidat des Kreises Kleve ins Rennen geht, erstmals keine Glückwünsche und Blumensträuße im Klever Kreishaus in Empfang nehmen (können).

Als Wahlkampfleiter und rechte Hand von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird er stattdessen an ihrer Seite vor den Fernsehkameras den Ausgang kommentieren - und sein eigenes Ergebnis aus dem Wahlkreis 113 Kleve per SMS auf dem Handy ablesen.

"Schade, dass ich nicht in Kleve sein kann, aber das geht beim besten Willen nicht anders", urteilte der 50-jährige, bekanntlich mehr als heimatverbundene Weezer. Und bedauert sehr, "dass zuhause viele für mich Wahlkampf machen müssen, weil ich für Angela Merkel unterwegs bin, dennoch aber möglichst oft in meine Heimat komme".

Zum Beispiel am vergangenen Samstag zu einem Wahlkampf-Höhepunkt mit Hessens Ministerpräsidenten und Deutschlands CDU-Parteivize Roland Koch in der Klever Stadthalle - nach dem gefeierten Kanzlerinnen-Auftritt am Airport Weeze noch einmal ein Promi-Zuckerstück für die dringend nötige Motivation der eigenen Basis.

Zweifel an seinem Sieg am schwarzen Niederrhein hegt wohl niemand, dennoch oder gerade deshalb hat sich der Jurist, der seit dem 5. Dezember 2005 als "CDU-General" die Partei an der Seite seiner Chefin Angela Merkel lenkt, ein hohes persönliches Ziel gesteckt: "Ich hoffe auf das beste Wahlergebnis, das ich je erzielt habe". Was nicht einfach werden dürfte, zum einen angesichts der schwergewichtigen Gegner, zum anderen, weil Pofalla, der im Jahr 2005 genau 50,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinte, in den Wahlen zuvor bei 46,1 (2002), 47,3 (1998) und 50,9 (1994) gelandet war.

Seine Devise freilich ist klar: "Wenn es uns gelingen soll, die bisherige Große Koalition abzulösen mit einer bürgerlichen Koalition mit der FDP, dann müssen wir gerade in unseren Hochburgen möglichst tolle Ergebnisse holen", prophezeit Pofalla. Seine Prognose ist so kurz wie optimistisch: "Es wird für Schwarz-Gelb reichen, weil die Menschen uns einfach zutrauen, schneller aus der Krise zu kommen."

Zu bedenken sei allerdings ein Punkt, den auch CDU-Mitglieder nicht unbedingt berücksichtigen: "Die letzte Wahl, die wir gewonnen haben, war im Jahr 1994. Das vergessen die meisten."

Schmunzelnd zur Kenntnis genommen hat Pofalla übrigens die verbalen Versuche der SPD, im Fall des Falles die Große Koalition doch fortsetzen zu wollen: "Mein Glückwunsch an die SPD, denn wenn sie diese Karte spielt, dann signalisiert sie damit ja wohl, dass sie Angela Merkel für eine tolle Kanzlerin hält". So wie er.

(RP)
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