Straelen Straelens Haushalt besser als erwartet
Straelen · Die Gewerbesteuer bleibt die starke Säule für die Finanzen der Stadt Straelen. Das wurde deutlich, als Kämmerer Hubert Schoofs dem Rat den Jahresabschluss für 2008 vorlegte. Der fällt wesentlich günstiger aus als der Haushaltsansatz. In der Ergebnis- und in der Finanzrechnung ergab sich eine Verbesserung von mehr als drei beziehungsweise mehr als vier Millionen Euro.
Der Hauptgrund dafür ist laut Schoofs ein gegenüber der Planung eingetretenes Mehraufkommen an Gewerbesteuer von zwei Millionen Euro, vor allem wegen Nachveranlagungen. Außerdem habe die gute Liquidität zu hohen Zinserträgen geführt.
Über dem Durchschnitt
Für die Ergebnisrechnung weist der Jahresabschluss ein Minus von knapp 220 000 Euro aus. Beim Haushaltsansatz war die Kämmerei von einem 3,2-Millionen-Euro-Loch ausgegangen. Die Finanzrechnung ergibt liquide Mittel von rund 7,5 Millionen Euro. Hier lautete der Ansatz rund 3,4 Millionen Euro. Bei allen Eckdaten übertrifft Straelen die NRW-Durchschnittswerte zum Teil erheblich. So liegt laut Schoofs zum Beispiel die Steuerquote bei 82,62 Prozent (NRW: 59,1 Prozent). Der Aufwandsdeckungsgrad beläuft sich auf 99,25 Prozent (97,7 Prozent), die Straelener Eigenkapitalquote ist fast doppelt so hoch wie landesweit. Die Zinslastquote für die Straelener beträgt 0,7 Prozent (2,4 Prozent). Die hohe Steuerkraft der Stadt führt dazu, dass sie weniger Zuschüsse bekommt. Ihre Zuwendungsquote von fünf Prozent liegt weit unter dem Landesdurchschnitt von 20 Prozent.
Für das laufende Haushaltsjahr erwartet der Kämmerer eine ähnliche Entwicklung wie 2008. Das Ergebnis werde besser als der Etatansatz, der einen Fehlbetrag von drei Millionen Euro ausweist. Für die mittelfristige Finanzplanung sagt Schoofs hohe Fehlbeträge voraus. Beim Gewerbesteueraufkommen müsse mit großen Schwankungen gerechnet werden. Der Ausblick auf 2010 ist düster. Schoofs: "Bei den Orientierungsdaten gibt es nur negative Botschaften."
