Fußball So siegt nur ein künftiger Regionalligist

Straelen · Fußball-Oberliga: Spvg. Schonnebeck – SV Straelen 0:1 (0:0). Kaito Mizuta nutzt Elfmeter in der Schlussminute zum Tor des Abends.

 Rechtsverteidiger Ole Päffgen (Mitte) lieferte eine starke Vorstellung und war an vielen gefährlichen Offensivaktionen beteiligt.

Rechtsverteidiger Ole Päffgen (Mitte) lieferte eine starke Vorstellung und war an vielen gefährlichen Offensivaktionen beteiligt.

Foto: Ja/Venn, J. (jven)

Hermann Tecklenburg hält seine Versprechen. Bei der 100-Jahr-Feier des SV Straelen hatte der Präsident und Mäzen der Grün-Gelben die schnelle Rückkehr in die Fußball-Regionalliga angekündigt. Es spricht alles dafür, dass Trainerin Inka Grings, Sportlicher Leiter Stephan Houben und das kickende Personal diese Zielvorgabe schon vor der Winterpause erfüllen. Nach dem 1:0 (0:0) bei der Spielvereinigung Schonnebeck hat der Tabellenführer bereits zehn Punkte Vorsprung auf Verfolger FC Monheim, der sich parallel im Derby bei den Sportfreunden Baumberg mit einem 1:1 begnügen musste. Auch wenn die Verantwortlichen davon nichts wissen möchten. Der SV Straelen kann die „Von-Spiel-zu-Spiel-denken“-Floskel zu Beginn der kommenden Viertliga-Saison wieder aus der Mottenkiste holen – so etwas nennt man uneinholbar.

Zumal der Topfavorit am 16. Spieltag Saisonsieg Nummer 15 auf eine Art und Weise feierte, wie sie nur einem designierten Meister gelingt. Die Nachspielzeit war gerade angebrochen, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hatten sich die rund 400 Zuschauer bereits mit einer leistungsgerechten Nullnummer angefreundet. Da geriet der Essener Keeper Philipp Sprenger nach einem etwas zu kurz geratenen Rückpass in Bedrängnis. Der eingewechselte Angreifer Kaito Mizuta setzte nach und geriet im Duell mit dem Torhüter im Strafraum ins Straucheln. Schiedsrichter Cedric Gottschalk blieb gar keine andere Wahl, als auf Elfmeter zu entscheiden und damit letztlich den Gastgeber um einen verdienten Punkt zu bringen. Denn Mizuta schnappte sich den Ball und traf eiskalt ins linke Eck – spätestens nach diesem Schuss ins Straelener Glück steht die Tür zur Regionalliga sperrangelweit offen.

„Nach dem Spielverlauf wäre ich hier auch schon mit einem Punkt zufrieden gewesen. Der starke Gegner hat uns alles abverlangt. Aber so ist es natürlich noch schöner. Entscheidender Faktor ist, dass wir jederzeit in der Lage sind, Qualität von der Bank bringen zu können“, sagte Stephan Houben unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Zuvor hatten sich beide Mannschaften ein interessantes und sehenswertes Duell geliefert. Die Schonnebecker „Schwalben“ versteckten sich keineswegs, standen in der Abwehr sicher und überbrückten immer wieder schnell das Spielfeld. Das Team um Trainer Dirk Tönnies demonstrierte einmal mehr, dass es zum Besten gehört, was die Oberliga abseits der Ausnahmemannschaft von der Strae­lener Römerstraße zu bieten hat.

Die erste Chance gehörte allerdings den Gästen. Nach einer Flanke von Außenverteidiger Ole Päffgen, der speziell in der ersten Halbzeit auf der rechten Seite für enorm viel Betrieb sorgte, setzte Torjäger Shun Terada in der achten Minute einen Kopfball knapp neben den Pfosten. Für den zweiten Höhepunkt aus Straelener Sicht sorgte Kevin Weggen, den es nur eine halbe Stunde lang auf der Innenverteidiger-Position gehalten hatte. In der 37. Minute verfehlte der Spielgestalter des Spitzenreiters mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das Ziel nur um Haaresbreite.

Für hohen Unterhaltungswert am Essener „Schetters Busch“ sorgten ganz nebenbei auch die mitgereisten Fans, die in ihrem Liedgut auch einige geografische Besonderheiten aus der Heimat auf Lager haben. Kostprobe: Auf den Refrain „Von der Niers bis an die Landwehr“ zum Klassiker „Immer wieder SVS“ muss man erst einmal kommen. Nach dem Seitenwechsel bot sich dem Publikum das gewohnte Bild. Die Gäste hatten ein optisches Übergewicht und das Chancenplus auf ihrer Seite, mussten allerdings auch stets auf der Hut sein, nicht in einen entscheidenden Konter zu laufen.

 Wirbelwind mit Kämpferherz: Meguru Odagaki gab am Essener „Schetters Busch“ alles, hatte aber gegen die sattelfeste gegnerische Defensive einen schweren Stand.

Wirbelwind mit Kämpferherz: Meguru Odagaki gab am Essener „Schetters Busch“ alles, hatte aber gegen die sattelfeste gegnerische Defensive einen schweren Stand.

Foto: Ja/Venn, J. (jven)

Nachdem Shun Terada einige Male das Privatduell mit Torhüter Philipp Sprenger verloren hatte, sprach alles für ein Unentschieden. Doch Spitzenmannschaften haben oftmals die nötige Portion Glück auf ihrer Seite. Und so avancierte Kaito Mizuta noch zum Mann des Abends – die Straelener Planungen für Liga vier können beginnen.

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