Fußball SV Straelen verpasst die Überraschung

Straelen · Der Regionalligist steigert sich im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen in der zweiten Halbzeit deutlich. Die 0:2-Niederlage des Aufsteigers gegen das Top-Team wird erst durch ein Tor in der Nachspielzeit besiegelt.

 Kaito Mizuta (links) hatte kurz vor der Pause die große Chance zum Ausgleich.

Kaito Mizuta (links) hatte kurz vor der Pause die große Chance zum Ausgleich.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

In der sechsten Partie innerhalb von drei Wochen konnte sich der Fußball-Regionalligist SV Straelen am Ende nicht für einen starken Auftritt gegen den haushohen Favoriten und Tabellenzweiten Rot-Weiss Essen belohnen und verpasste die Überraschung des 35. Spieltages nur knapp. In einer zumindest in der zweiten Hälfte vollkommen ausgeglichenen Begegnung bot die Mannschaft von Trainer Benedict Weeks dem Titelanwärter 90 Minuten lang einen harten Kampf, verlor jedoch mit 0:2 (0:1). Durch diese Heimniederlage rutsche der SVS um zwei Plätze nach unten auf Rang 13, hat aber vor den verbleibenden fünf Spielen immer noch einen komfortablen Vorsprung von elf Punkten vor dem ersten Abstiegsplatz, den momentan die Sportfreunde Lotte belegen.

Im Vergleich zur 0:3-Niederlage am vergangenen Mittwoch gegen den 1. FC Köln II veränderte der SVS-Trainer sein Team auf mehreren Positionen. Für Jannis Stevens verteidigte Kino Delorge auf der linken Seite. Fabio Ribeiro gab im defensiven Mittelfeld sein Comeback nach sechs Wochen Verletzungspause. Für ihn musste Maximilian Funk zuschauen. Kaito Mizuta lief für Vedran Beric auf, und Yassine Bouchama für Aram Abdelkarim.

Vom Anpfiff an ließ der Favorit mit einer unglaublich wuchtigen und dynamischen Spielweise keine Zweifel aufkommen, wer am Ende den Platz als Gewinner verlassen sollte. Eine Marschroute, auf die der SV Straelen sich offensichtlich eingestellt hatte und mit sieben defensiven Feldspielern reagierte.

Es entwickelte sich eine Partie, die ausschließlich in der Straelener Hälfte stattfand, ohne dass sich die Essener klare Torchancen erspielen konnten. Nach 22 Minuten war es dann doch so weit. Torjäger Simon Engelmann wurde im Strafraum freigespielt, er lupfte den Ball über den Straelener Keeper Robin Udegbe zum völlig freistehenden Cedric Harenbrock, der zur Führung traf. Es blieb anschließend ein Spiel in eine Richtung, doch der Abwehrriegel des Aufsteigers hielt. Und bei einer der ganz wenigen Kontergelegenheiten hätte der Gastgeber den Ausgleich erzielen müssen. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel lief Kaito Mizuta von halblinks auf den Essener Schlussmann Daniel Davari zu, aber sein Schuss verfehlte das Ziel um Zentimeter. Den völlig frei und einschussbereit stehenden Yassine Bouchama hatte der Japaner scheinbar übersehen.

Nach der Pause übernahm zunächst der SV Straelen die Initiative und kam zu weiteren Chancen, ohne dabei Daniel Davari in ernsthafte Verlegenheit bringen zu können. Der Essener Isiah Young setzte sich nach etwas mehr als einer Stunde am rechten Flügel durch, lief auf den passiven Kino Delorge auf und ließ sich fallen – die Folge war ein Strafstoß, den der Außenstürmer haben wollte und den nicht jeder Schiedsrichter gegeben hätte. Simon Engelmann lief an, Robin Udegbe ahnte jedoch die richtige Ecke, tauchte nach rechts unten ab und lenkte den Ball um den Pfosten.

Benedict Weeks hatte spätestens jetzt Morgenluft gewittert. Der Straelener Trainer wechselte Aram Abdelkarim und Malek Fakhro ein, um mit frischen Offensivkräften den Druck auf die gegnerische Abwehrreihe zu erhöhen. RWE-Trainer Christian Neidhard reagierte und stelle auf ein defensives 5-4-1-System um. Weeks wiederum löste die Vierer-Abwehrkette auf und ließ Ole Päffgen offensiv spielen. Der Titelaspirant geriet immer mehr ins Taumeln, fiel aber nicht, weil die Angriffsbemühungen des Gastgebers in letzter Konsequenz nicht zwingend genug waren. Mit dem Schlusspfiff stellte RWE-Akteur Steven Lewerenz den Endstand her.

 Eine Handvoll Fans von Rot-Weiss Essen feuerte ihre Mannschaft hinter dem Stadionzaun an.

Eine Handvoll Fans von Rot-Weiss Essen feuerte ihre Mannschaft hinter dem Stadionzaun an.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

„Das Ergebnis spiegelt auf keinen Fall den Spielverlauf wider“, sagte der Straelener Torhüter Robin Udegbe nach der Partie. Er sprach das aus, was an diesem Nachmittag wohl die meisten Beobachter im Stadion an der Römerstraße, darunter auch ein halbes Dutzend Essener Fans, die hinter dem Zaun für Stimmung sorgten, empfanden. Benedict Weeks war mit der Leistung seiner Mannschaft alles andere als unzufrieden und haderte mit der Strafstoß-Entscheidungen des Schiedsrichters Martin Lankiewicz. „Meine Mannschaft hat nach dem schwachen Spiel gegen Köln die richtige Reaktion gezeigt, sich erheblich gesteigert und gegen einen starken Gegner stark mitgehalten. Wenn der Schiedsrichter den Elfmeter gegen uns pfeift, muss er uns nachher auch zwei Stück geben“, sagte Weeks.

Viel Zeit zum Regenerieren bleibt dem SV Straelen nicht. Nach zwei Niederlagen in Folge gilt es, möglichst schnell den Fokus auf die Partie am kommenden Samstag beim Mitaufsteiger SC Wiedenbrück zu legen. Das Hinspiel endete nach einer desolaten Leistung des SVS mit einer 0:4-Niederlage.

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