Fußball Bitteres Pokal-Aus für den SV Straelen

Straelen · Zweite Runde um den Fußball-Niederrheinpokal: Regionalliga-Neuling dominiert in der ersten Halbzeit eindeutig das Geschehen, muss sich aber letztlich beim Oberliga-Tabellenführer VfB Homberg mit 2:4 (1:0) geschlagen geben.

 Der Mann des Abends: Hombergs Torhüter Philipp Gutkowski brachte den Regionalligisten SV Straelen mit mehreren tollen Paraden zur Verzweiflung. In dieser Szene pariert er einen Schuss von Rene Jansen.

Der Mann des Abends: Hombergs Torhüter Philipp Gutkowski brachte den Regionalligisten SV Straelen mit mehreren tollen Paraden zur Verzweiflung. In dieser Szene pariert er einen Schuss von Rene Jansen.

Foto: Heinz Spütz

Es ist zwar „nur“ das Aus im Niederrhein-Pokal. Doch an der 2:4 (1:0)-Niederlage, die Regionalliga-Aufsteiger SV Straelen beim Oberliga-Spitzenreiter VfB Homberg kassierte, dürfte die Mannschaft noch länger zu knacken haben. Der Grund: Die Gäste lieferten im Homberger PCC-Stadion vor rund 350 Zuschauern in der ersten Halbzeit eine erstklassige Vorstellung. Das Problem: Der SV Straelen hätte nach 45 Minuten mit 3:0 in Führung liegen können – eigentlich sogar müssen. Doch die Grün-Gelben gingen nur mit einer mageren 1:0-Führung in die Kabine und sollten nach dem Seitenwechsel einen ganz bitteren Fußball-Abend erleben.

Zunächst wartete der SV Straelen mit einer Überraschung auf. Für Björn Kluft, der wegen einer Erkrankung kurzfristig passen musste, tauchte Neuzugang Florian Schikowski (Legia Danzig) in der Startelf auf – das benötigte Formular vom polnischen Fußball-Verband war rechtzeitig eingetroffen. Und der 20-jährige Mittelfeldspieler hatte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten – speziell im Zusammenspiel mit Mittelstürmer Shun Terada machte Schikowski einen starken Eindruck. Der SV Straelen gab sofort den Ton an und ging bereits in der elften Minute völlig verdient in Führung. Jannik Stevens schlug einen Freistoß aus halbrechter Position in den gegnerischen Strafraum. Dort traf ein Homberger Verteidiger per Kopf ins eigene Netz – VfB-Keeper Philipp Gutkowski war in dieser Szene ohne Abwehrchance.

Anschließend sollte der Homberger Torhüter jedoch zum Held des Abends avancieren. Gutkowski verhinderte in der ersten Hälfte gleich mehrfach die Vorentscheidung zu Gunsten des SV Straelen. So beispielsweise in der 40. Minute, als er einen Kopfball von Patrick Ellguth mit einem Reflex abwehrte. 120 Sekunden später vereitelte Gutkowski eine Doppelchance von Rene Jansen, unmittelbar danach war der Tausendsassa im Homberger Tor nach einem Gewaltschuss von Kevin Weggen zur Stelle. Sekunden vor dem Pausenpfiff wäre dann auch Gutkowski machtlos gewesen. Doch diesmal hatte er das Glück des Tüchtigen, als ein Jansen-Schuss vom Innenpfosten ins Feld zurückprallte.

In der zweiten Halbzeit war’s dann allerdings mit der Straelener Herrlichkeit ganz schnell vorbei. „Joker“ Julien Rybacki, den Straelens Ex-Trainer Stefan Janßen in der Pause aus dem Ärmel zog, stach bereits in der 49. Minute mit dem Ausgleichstreffer. Der Regionalligist reagierte sichtlich geschockt und geriet nur acht Minuten später in Rückstand, als Justin Walker frei vor SVS-Keeper Keisuke Ishibashi auftauchte und das 2:1 markierte. Jetzt bekamen die Fußballfreunde im PCC-Stadion Spektakel pur geboten. Nur zwei Minuten später bestrafte Shun Terada einen Fehler in der Homberger Abwehr mit dem 2:2 – kurzzeitig war alles wieder offen. Doch praktisch im Gegenzug fiel auf der anderen Seite der nächste Treffer, als Dennis Wibbe nach einem Lattenkracher zum 3:2 für den VfB Homberg abstaubte.

Der SV Straelen wehrte sich fortan zwar mit dem Mut der Verzweiflung gegen die drohende Pokalpleite. Trainer Marcus John wechselte noch Torjäger Randy Grens ein – doch es half alles nichts. Julien Rybacki setzte in der 89. Minute den Schlusspunkt unter eine Partie, die der SV Straelen eigentlich schon in der ersten Halbzeit für sich hätte entscheiden müssen.

Die Mannschaft muss sich jetzt kurz schütteln. Am Samstag geht’s in der Meisterschaft beim 1. FC Köln II schon weiter.

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