Kommunales Issum träumt vom Bolzplatz mit Käfig
Issum · Hinter der Skateranlage in Issum ist noch freie Fläche. Dort könnte ein Bolzplatz hin. Aus den Reihen der SPD kam der Vorschlag zu einem Soccer-Platz mit Käfig. Die Idee kam gut an. Die Beratungen darüber gehen weiter.
Investieren in die Jugend, das hat sich die Gemeinde Issum auf die Fahne geschrieben. In der jüngsten Sitzung des Jugend-, Sozial-, Kultur- und Sportausschusses wurde über die Anlage eines Bolzplatzes hinter der Issumer Skateranlage diskutiert. Am Anfang bestand Skepsis, am Ende zarte Begeisterung.
Von der Idee eines weiteren Bolzplatzes waren die Politiker der Issumer CDU zunächst nicht begeistert. „Wir haben uns entschieden, nicht zuzustimmen“, verkündete Stefan Vester von der CDU zu Beginn der Beratungen. Der Grund sei rein pragmatisch, nur wenige Hundert Meter weiter, an der St.-Nikolaus-Schule, gebe es eine Möglichkeit zum Bolzen.
Die Fläche hinter der Skateranlage war nach dem Sturmtief „Friederike“ in den Fokus geraten. Zahlreiche Bäume waren umgestürzt, und so war eine freie Fläche entstanden. Im März wurde die Verwaltung von der Politik beauftragt, zu prüfen, wie die Fläche sinnvoll genutzt werden könnte. Die FDP wäre dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt, einen Bolzplatz anlegen zu lassen. „Die Meinung der CDU ist aber nachvollziehbar“, sagt Thomas Pieper von der FDP und fragte die Verwaltung nach weiteren Ideen. Die kamen in dem Fall nicht von der Verwaltung, sondern von der SPD. Erich Schmeier brachte Käfigbolzplätze ins Spiel. „Da geht kein Ball rüber“, nennt der SPD-Mann einen Vorteil. Der Sicherheitsaspekt war in den vorherigen Diskussionen immer wieder aufgekommen. Der neue Bolzplatz würde unweit einer viel befahrenen Straße liegen. Mit einem Netz oder Gitter über dem Areal könnte kein Ball entkommen. „Und der Ball bleibt immer im Spiel“, sagt Guido Tersteegen von der CDU. Das freut vor allem die Spieler, die nicht immer wieder auf Ballsuche gehen müssen. Es entwickelte sich zwischen den Fraktionen eine sehr konstruktive Diskussion, die im Auftrag an die Verwaltung gipfelte, sich näher mit den Möglichkeiten und vor allem auch Kosten zu beschäftigen.
„Wir haben schon jede Menge in Issum, was Richtung Fußball geht. Deswegen wäre Basketball eine Alternative für Kinder und Jugendliche, die nicht immer kicken wollen“, merkte Peter Schwengler von der CDU an. Auch dafür hatte Schmeier von der SPD eine Lösung. Es gebe durchaus Kombinationen, auf denen sowohl Tore für das Fußballspiel stehen als auch Basketballkörbe. „Man könnte also zweispurig fahren“, sagt Schmeier. Auch er wolle sich über die Kosten und Möglichkeiten informieren. Sicher ist, dass es keine Rasenfläche geben wird, eher Kunstrasen, denn die Fläche zwischen Turn- und Tennishalle liegt im Schatten. Jeder normale Rasen würde dort vermoosen. Asche wäre eher keine Option. „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass ein Aschebolzplatz wegen der erhöhten Verletzungsgefahr bei den Kindern und Jugendlichen nicht so angenommen wird“, heißt es im Schreiben der Verwaltung.
In der nächsten Sitzung des Ausschusses wird über die weitere Entwicklung der Fläche beraten. Schon jetzt wird aber Erde ausgebracht, um die Fläche nach der Entfernung der umgestürzten Bäume auszugleichen.
Die Gemeinde Wachtendonk hat sich den Traum von einem eingezäunten Soccerplatz erst vor Kurzem erfüllt. Der neue Bolzplatz mit Kunstrasen an der Bröhlstraße in Wankum ist Anfang Oktober eröffnet worden. Um den 13 mal 20 Meter großen Platz stehen vier Meter hohe Fangnetze. Die Gesamtkosten der Anlage belaufen sich auf 136.000 Euro. In Issum sind die Planungen erst im Anfangsstadium.
