Pflegeserie der RP und des St.-Clemens-Hospitals Pflege in jedem Notfall

Geldern · Auf der Intensivstation des St.-Clemens-Hospitals sind die Pflegekräfte rund um die Uhr für schwerstkranke Patienten da. Ein neuer Andockwagen, den einer der Pfleger entwickelt hat, soll ihnen nun die Arbeit erleichtern.

 Herbert Weipert und Simon Janßen arbeiten am neuen Andockwagen – der Eigenentwicklung aus dem St.-Clemens-Hospital.

Herbert Weipert und Simon Janßen arbeiten am neuen Andockwagen – der Eigenentwicklung aus dem St.-Clemens-Hospital.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Intensivstation des St.-Clemens-Hospitals hat Zuwachs bekommen – der technischen Art. Simon Janßen, Pfleger auf der Station der Gelderner Klinik, hat einen mobilen Andockwagen entwickelt. Für eine Projektarbeit während seiner Fachweiterbildung in Anästhesie- und Intensivpflege hat Janßen den Wagen konzipiert. Er kann nun für den Transport von Patienten genutzt werden.

Das Prinzip: Der mobile Wagen ist ein Helfer, um medizinische Geräte beim Patiententransport mitzuführen. Infusionsständer und Spritzenpumpen, Überwachungsmonitore, Sauerstoffflaschen, Beatmungsgeräte und zusätzliches Equipment sind an dem Wagen angebracht.

„Das Gestell passt auf alle Bettenarten, die wir haben“, erklärt Janßen. Der große Vorteil des Systems: Wenn der Patient das Zimmer verlassen muss, beispielsweise weil er einen Termin für eine Computertomographie (CT) hat, muss er nicht ab- und wieder angeschlossen werden. Stattdessen läuft alles weiter über den Andockwagen, der mit ins CT oder sogar in den Operationssaal genommen werden kann. „So ist eine kontinuierliche Gabe der Medikamente gesichert und die Beatmung ist ohne Unterbrechung möglich.“

Bis zu Simon Janßens Projektarbeit gab es einen derartigen Wagen noch nicht im Haus. „Ich hatte freie Hand, den Wagen so konzipieren“, sagt Janßen. „Die Kollegen haben mir mit Vorschlägen geholfen.“

 Herbert Weipert, Leiter der Intensivpflege, im Überwachungsraum. Aufgabe der Pfleger ist, die Krankheitsbilder der Patienten zu begleiten.

Herbert Weipert, Leiter der Intensivpflege, im Überwachungsraum. Aufgabe der Pfleger ist, die Krankheitsbilder der Patienten zu begleiten.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Seine Kollegen, das sind 19 weitere Pflegekräfte auf der Intensivstation. Das Team leitet Herbert Weipert. Weipert hat bereits seine Ausbildung zum Krankenpfleger ab 1983 in der Gelderner Klinik gemacht. Seit 33 Jahren arbeitet er fest auf der Intensivstation.

Dort betreut er mit seinem Team schwerstkranke Patienten. „Sie liegen zum Teil sehr lange hier“, sagt Weipert. „Unsere Aufgabe ist, das Krankheitsbild zu begleiten“. In einem Drei-Schicht-System ist die Intensivstation der Klinik immer mit Fachpflegekräften besetzt. Rund um die Uhr kümmert sich das Team um Kranke und Verletzte aus einem großen Umkreis.

Die Ärzte und Pflegenden auf der Intensivstation arbeiten dabei immer interdisziplinär. Das heißt, sie kümmern sich um alle Fachdisziplinen wie Notfälle aus der Unfallchirurgie, Orthopädie, Gynäkologie und Allgemeinmedizin. Nur Kinder und Jugendliche werden speziell in der Pädiatrie behandelt.

„Ich glaube schon, dass hier ein bestimmter Schlag von Menschen arbeitet“, sagt Weipert. „Man muss sehr aufgeweckt und teamfähig sein und an seine eigenen Grenzen gehen können.“ Besonders wichtig sei das in Notsituationen. „Wenn ein Patient in Lebensgefahr schwebt, muss man die Handgriffe beherrschen und immer in Absprache mit den Kollegen und dem Arzt arbeiten.“ Diese mitunter lebensbedrohlichen Notsituationen seien zwar besonders brenzlig, aber auch besonders schön, wenn man sie zum Positiven wenden kann, findet Weipert. Und auch ein Interesse an Technik sei wichtig bei der Arbeit auf der Intensivstation – das hat Simon Janßen mit seinem Projekt Andockwagen bewiesen.

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