Angebot soll verbessert werden Ganztagsbetreuung weist Lücken auf

Kreis Mettmann · Eine aktuelle Zusammenfassung des statistischen Landesamtes zeigt: Im Kreis ist die Ganztagsbetreuung an Schulen noch lange nicht auf einem einheitlichen Niveau angekommen. Die Städte arbeiten an ihrer Erweiterung.

 So viele Schüler werden ganztags betreut

So viele Schüler werden ganztags betreut

Foto: dpa-Infografik

Die Ganztagsbetreuung von Schülern im Kreis Mettmann ist noch nicht flächendeckend auf einem einheitlichen Niveau angekommen. Das zeigt jetzt eine Zusammenfassung des statistischen Landesamtes. Ihm zufolge gibt es im Kreis Mettmann 44.471 Kinder und Jugendliche an Grund- und weiterführenden Schulen, von denen 23.614 in einem Ganztagsangebot betreut werden. Das macht eine Betreuungsquote von 53,1 Prozent aus. In den Städten weicht diese Quote jedoch vom kreisweiten Durchschnitt teils deutlich ab. So weist die Stadt Erkrath mit einer Quote von 73,6 Prozent einen sehr hohen Wert auf, während die Stadt Wülfrath mit 49 Prozent unter dem Durchschnitt liegt. Die Stadt Mettmann bildet mit 41,1 Prozent das Schlusslicht. Für die Sekundarstufe I weist die Stadt Mettmann sogar den äußerst geringen Wert von 34,1 Prozent auf, während er in Erkrath bei 84 Prozent liegt.

Hat die Stadt Mettmann also Chancen versäumt? Ganz so einfach ist die Beurteilung der Lage nicht, sagt Marko Sucic, Fachbereichsleiter für Bildung, Jugend und Soziales: „Grundsätzlich muss die konkrete Schulstruktur der jeweiligen Städte berücksichtigt werden. Erkrath zum Beispiel hat noch eine Hauptschule im Ganztag, Hilden und Langenfeld sowie Heiligenhaus haben Gesamtschulen, die verpflichtend Ganztagsschulen sind“. Mettmann dagegen habe neben der OGATA- Betreuung, die nur bei den Grundschulen verortet ist, nur ein Gymnasium im Ganztag – nämlich das Heinrich-Heine Gymnasium, erläutert Sucic.

Zugleich profitieren Mettmanner Schüler vom Ganztagsbetrieb in den anderen Städten: „Die Mettmanner Hauptschüler besuchen zu einem recht hohen Anteil die Hauptschule in Erkrath, da diese Schulform in Mettmann auf Weisung der Bezirksregierung Düsseldorf nicht mehr vorgehalten wird. Diese Schüler werden also grundsätzlich Erkrath bei der Ermittlung der Ganztagsquote zugeordnet. Darüber hinaus besuchen Mettmanner Schüler auch die Gesamtschule in Heiligenhaus und werden dort mitgerechnet.“

Doch auch in Erkrath mit vergleichsweise hohen Quoten besteht noch Handlungsbedarf: In einzelnen Grundschulen scheitere der weitere Ausbau der Ganztagsgruppen an fehlenden Raumkapazitäten, berichtet Thomas Laxa, Sprecher der Stadt Erkrath. „Dort existieren vereinzelt Wartelisten.“

Ziel sei es jedoch, den Bedarf an der Ganztagsbetreuung zu sichern. Dabei sei die Betreuungsquote an Erkrather Grundschulen bereits hoch und erreiche zusammen mit der kleinen Betreuung „Schule von acht bis eins“ – dies ist ein ergänzendes Betreuungsangebot zum offenen Ganztag – aktuell circa 80 Prozent.

Vier von fünf weiterführenden Schulen in Erkrath seien Ganztagsschulen, führt Laxa weiter aus. Die Erkrather Gymnasien seien ebenfalls Ganztagsschulen und benötigen für die Umstellung auf G9 zusätzliche Räume. „Der hierfür nötige Aus- beziehungsweise Umbau der Schulen wird zurzeit gemeinsam mit einem Schulbauberater untersucht“, berichtet Laxa.

Und auch in Wülfrath sieht man den endgültigen Wert noch nicht erreicht: „Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen steigt und die notwendigen Plätze sollen sukzessive errichtet werden“, sagt Dietmar Ruda, Leiter des Amtes für Bildung und Sport der Stadt Wülfrath.

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