Erkrath Firma feiert Jubiläum in schwierigen Zeiten

Erkrath · Seit 1945 baut Grundfos Pumpen und Elektromotoren. In Erkrath steht die deutsche Vertriebszentrale seit 2001 an der Schlüterstraße. Weil der Markt für seine Produkte weniger in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist das Unternehmen bislang glimpflich durch die Corona-Krise gekommen.

 Martin Palsa, Geschäftsführer der Grundfos GmbH, im Verwaltungsgebäude an der Schlüterstraße in Alt-Erkrath.

Martin Palsa, Geschäftsführer der Grundfos GmbH, im Verwaltungsgebäude an der Schlüterstraße in Alt-Erkrath.

Foto: Achim, Blazy (abz)

Der Zeitpunkt für ein Firmenjubiläum könnte günstiger sein. Aber als Poul Due Jensen vor 75 Jahren im dänischen Bjerringbro den Grundstein für den heute international agierenden Pumpenhersteller Grundfos legte, konnte er nicht ahnen, dass im Frühsommer 2020 alles andere als Feiern angesagt sein würde.

Seit 2001 steht an der Schlüterstraße in Erkrath die Vertriebszentrale der Grundfos GmbH, seit 2018 existiert im Rittergut Morp zudem ein Schulungszentrum. Rund 140 Mitarbeiter sorgen dort dafür, dass die Produkte des Konzerns ihre Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz erreichen und neue Märkte erschlossen werden. „Von Erkrath aus wird der komplette Vertrieb in den drei Ländern gesteuert, ebenso der Service, das Marketing und das Sales Development“, erklärt Dirk Schmitz, Manager für PR und Kommunikation bei Grundfos.

Der deutsche Markt spielt für Grundfos eine entscheidende Rolle. „Deutschland ist einer der Kernmärkte der Gruppe und wird oft als Vorreiter für neue Zielgruppen, Projekte oder Produkte genutzt“, sagt Schmitz. Er ist bereits seit seiner Ausbildung vor 34 Jahren im Unternehmen und war in Erkrath von Anfang an dabei. Die Eröffnung des Erkrather Standorts habe dem Unternehmen eine enorme Dynamik gegeben und eine neue Aufbruchstimmung erzeugt.

Schmitz schätzt das Firmenklima und die Philosophie, die die Unternehmensführung verfolgt: „Das Unternehmen liegt in den Händen einer Stiftung. Damit ist Grundfos unabhängig und nicht finanzmarktorientiert. Neben der wirtschaftlichen Entwicklung stehen Klima- und Ressourcenschutz sowie soziale Verantwortung als zentrale Punkte in der Strategie des Unternehmens.“

Auch Charlotte von Spee, die ihre Ausbildung in der Erkrather Vertriebszentrale gemacht hat, schätzt ihren Arbeitgeber. Die 23-Jährige arbeitet im Bonus- und Konditionsmanagement und konnte während ihrer Ausbildung bei einem Aufenthalt in Ungarns Hauptstadt Budapest auch internationale Erfahrungen im Unternehmen sammeln.

„Außerdem schätze ich, dass Grundfos die großen Herausforderungen des Klimawandels ernst nimmt und sich konkrete Maßnahmen überlegt und ambitionierte Ziele gesetzt hat“, berichtet von Spee. Neben dem Klimawandel muss das Unternehmen auch mit der Corona-Pandemie umgehen. „Niemand kann sich der Krise entziehen. Zum Glück gab es bisher keine Todesfälle in der Belegschaft“, berichtet Dirk Schmitz.

Für die Mitarbeiter in den weltweiten Standorten gelten besondere Schutzmaßnahmen, die meisten Mitarbeiter der Erkrather Vertriebszentrale arbeiten im Home-Office. Bislang ist die Firma glimpflich durch die Krise gekommen. „Der Markt für gebäudetechnische Produkte ist zum Glück weniger in Mitleidenschaft gezogen“, sagt Schmitz.

Nach wie vor werden in einigen Grundfos-Fabriken Schutzvisiere produziert, zudem wurden mehrere Millionen Euro Hilfsgelder gespendet. Bis bei Grundfos das große Firmenjubiläum gemeinsam gefeiert werden kann, wird es wohl noch einige Zeit dauern. Zum letzten großen Firmenjubiläum im Jahr 2010 hat Schmitz ein Buch über die Firmengeschichte von Grundfos Deutschland geschrieben – für eine Fortsetzung wäre zumindest in diesem ereignisreichen Frühjahr mehr als genug Input vorhanden.

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