Sechs Bands sorgen für beste Laune Kuschelige Stimmung bei der Musiknacht

Erkelenz · Knapp 500 Zuschauer sahen an sechs Orten tolle Konzerte auf teilweise engstem Raum. Bisweilen standen die Zuschauer den Musikern fast auf den Füßen.

 „Miss She & the Coconuts“ sorgten beim kleinen Konzert im Alten Rathaus am Erkelenzer Markt für beste Stimmung beim Publikum.

„Miss She & the Coconuts“ sorgten beim kleinen Konzert im Alten Rathaus am Erkelenzer Markt für beste Stimmung beim Publikum.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Sechs Konzerte an sechs Orten – mit ihrem musikalischen Konzept knüpfte die siebte Auflage der Erkelenzer Musiknacht nahtlos an die Zeit vor der Corona-Pandemie an. Im letzten Jahr hatten sich die Organisatoren von der städtischen Kultur GmbH und der Ideengeber Fred Feiter noch mit einem sehr reduzierten, abgespeckten Programm in der Stadthalle zufriedengeben müssen, jetzt konnten sie wieder aus dem Vollen schöpfen.

Dennoch war einiges anders bei der diesjährigen Musiknacht, bei der schon fast traditionell schönes, laues Frühsommerwetter herrschte, das die Menschen scharenweise in die Innenstadt und auf die Stühle der Außengastrononmie am Markt lockte.

Gastronomen und Musiknacht kamen sich nicht ins Gehege, im Gegenteil, viele Besucher verknüpften die Gelegenheit zum geselligen Treffen mit dem musikalischen Genuss. „Wir wollten zu den Ursprüngen zurück“, erklärte Feiter zum Verzicht auf die Stadthalle als Veranstaltungsort. „Wir wollten wieder kleinere Räume, in denen eine Enge und eine Atmosphäre herrscht.“

Abgesehen davon, dass die Stadthalle wegen der Umbauarbeiten am Franziskanerplatz nicht einfach zu erreichen war, fehlte dort der heimelige Charakter. Bisweilen war es am Freitag sogar zu heimelig, wovon insbesondere die Coverband Clap on two berichten konnte. Den Musikern standen in der Leonhardskapelle die Zuhörer quasi auf den Füßen und zwischen den Instrumenten. Dichtgedrängt, selbt im Treppenhaus, lauschten die Besucher der Musik, viele hielten sich vor der Kapelle aus, was Feiter zu der Überlegung bewog, im nächsten Jahr eventuell mit einer Lautsprecheranlage das Konzert ins Freie zu  übertragen. „Musik liegt in der Luft“, meinte die Band aus Düsseldorf – und traf damit den Kern: An vielen Stellen in der Innenstadt lag Musik in der Luft.

So etwa auch auf der Burg, wo unter freiem Himmel bei kühlen Getränken das Erka Brass Project seine Visitenkarte abgab. Die sechs Mitglieder gehören allesamt dem Städtischen Musikverein Erkelenz an und nutzten die Corona-Pandemie mit den eingeschränkten Probemöglichkeiten, in kleiner Gruppe zu spielen. Ihre Interpretation der modernen Blasmusik kam beim Publikum an.

Unter der Pandemie litt auch die Jazz-Combo Street Light, die sich dem klassischen Jazz verschrieben hat. Erst seit Januar hätte wieder mit ernsthaften Proben begonnen werden können, verriet Ansgar Lurweg, „nebenbei“ auch Technischer Beigeordneter der Stadt Erkelenz. Der Auftritt in der Volksbank sei der erste überhaupt in diesem Jahr und nach langer Zeit, sagte er. Die Qualität von Street Light hatte nicht darunter gelitten.

Klassik beherrschte den Auftritt der Mitglieder der Kreismusikschule, die in der Evangelischen Kirche am Martin-Luther-Platz aufspielten. Schulleiter Kai Stoffels hatte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das die Zuhörer verblüffte und mit ruhigen Tönen ein Kontrastprogramm zu Jazz, Hits und Blasmusik darstellte. Die Harfenistin Giedre Siaulyte, Leander Birgel mit der Klarinette und das Gitarrenensemble aus der Klasse von Jean Schickendantz sorgten für angenehmen Ohrenschmaus.

 Soul und Folk vom Allerfeinsten mit „Clap on 2“ gab es in der Leonhardskapelle zu erleben.

Soul und Folk vom Allerfeinsten mit „Clap on 2“ gab es in der Leonhardskapelle zu erleben.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Fetziger und viel enger ging es dagegen im Alten Rathaus zu. Auch hier drängten sich die Menschen bis ins Treppenhaus, um Miss She and the Coconuts zu lauschen. Fast alle trafen sich zum letzten Konzert im der Kreissparkasse, wo Rur Rock, die Band der Rurtalschule in Heinsberg, unter der Leitung von Beate Theißen aufspielte. Die Rurrocker hatten Freunde mitgebracht: Beverly Daley, Norbert Wintzen sowie Klaus Hurtz und Jonas Jansen von der Band Landgroover. Sie unterstützen die Rurrocker, die mit ihrem lebensfrohen Auftritt die Menschen in den Bann zogen. Zufrieden waren die Mitglieder der Flüchtlingshilfe Erkelenz „Ankommen“, die beim Verkauf der 500 Eintrittskarten mithalfen und sich über den Erlös der Veranstaltung als Spende freuen dürfen.

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