Theater in Kleve Barbara Auer kommt in die Stadthalle

Kleve · Die Stadt hat jetzt das Programm zur kommenden Theatersaison vorgestellt. Es kommt wieder das Ohnsorg-Ensemble auf die Bühne, das Landestheater Neuss ist Gast und „Frühstück bei Tiffanys“ gibt‘s als szenische Lesung.

 Barbara Auer, auf dem Foto als Margot in der ZDF-Serie „Preis der Freiheit“  kommt mit einer szenischen Lesung nach Kleve.

Barbara Auer, auf dem Foto als Margot in der ZDF-Serie „Preis der Freiheit“  kommt mit einer szenischen Lesung nach Kleve.

Foto: ZDF und Mathias Bothor/Foto: ZDF

Das Faltblatt vom städtischen Theaterprogramm zeigt an, worauf die Organisatoren des Klever Theaterprogramms wert legen: Wenn‘s um die Bretter geht, die einst die Welt bedeuteten, kommt es in Kleve auf die Gesichter an. Die Stadt wirbt mit so genannten „Promis“ fürs Theater: Von solchen, die vielen aus dem Vorabendprogramm des fernsehens bekannt sind, von einigen die man mal kannte, von welchen, die man noch kennt. Manchmal kommen auch Stars nach Kleve, die zum so genannten „Qualitätsfernsehen“ gerechnet werden.

Im neuen Theaterprogramm der Stadt Kleve gastiert unter anderen Barbara Auer auf der Bühne der Stadthalle. Die Schauspielerin ist einerseits aus Krimiserien wie „Nachtschicht“ bekannt und trägt andererseits viele ausgezeichnete Fernsehfilme. Sie war bei der Ferdinand-von-Schirach-Verfilmung „Terror“ dabei oder in dem ZDF Mehrteiler „Preis der Freiheit“.

„Frühstück bei Tiffany“  heißt der Abend in der Stadthalle in Kleve und Auers Partner auf der Bühne ist Jens Wawrczeck. Am Montag, 19. Dezember, werden sie, so verkündet es die Stadt, in die „flirrende Atmosphäre des New Yorker Hochsommers“ entführen. In eine Stadt, in der Audrey Hepburn im kleinem Schwarzen mit langer Zigerettenspitze Carpe Diem als Lebensinhalt zelebiert.

Auer bringt aber nicht die jugendliche Hepburn in Truman Capotes Klassiker auf die Bühne. Muss sie auch nicht: Es ist eine szenische Lesung - und Jens Wawrczeck und Barbara Auer werden tatsächlich in die laute brodelnde Stadt entführen,  die nie schläft. Diese Lesung dürfte zu den Höhepunkten des Theaterprogramms zählen.

Überhaupt sind es die Stücke, die im städtischen Theater-Faltblatt als „Sonderveranstaltung“ gemarkert werden, die auch tatsächlich aus dem Reigen des üblichen Programms herausfallen. Kafkas Verwandlung soll auf die Bühne kommen. In einer intimen Inszenierung des Rheinischen Landestheaters in Neuss verwandelt sich Herr Samsa in ein Insekt. Schon mit dem „Bericht für eine Akademie“ überzeugten die Neusser in einer wunderbar dichten Inszierung eines Kafka-Stoffes. Im September hat „Die Verwandlung“ Premiere. Allerdings nur in der Studioversion vor 150 Zuschauern. Man darf gespannt sein. In Kleve steht Gregor Samsa am 29. September, wenige Wochen nach der Premiere, auf der Bühne.

Und nicht nur für die Abiturientia (so der Marker im Leporello) wird es im Frühjahr 2023 interessant: In einer guten Inszenierung ist nämlich Büchners „Woyzeck“ immer ein Erlebnis. In Kleve versucht sich das westfälische Landestheater an dem Klassiker des Vormärz. Am 28. März, 20 Uhr steht die Geschichte des Soldaten Woyzeck, der zum Mörder wird, auf der Bühne der Stadthalle.

Und sonst? Das Programm startet mit „Avanti Avanti“ und der Schlagersängerin Stefanie Hertel in der Hauptrolle, die hier bestimmt über jedes „Bacherl“ gehen wird. Eine Komödie mit viel Musik. Die Organisatoren der Stadt freuen sich auf „Livemusik und Songs der 50er und 60er Jahre“. Fehlen darf im Programm natürlich nicht der Komödien-Klassiker aus dem hohen Norden: Das Ohnesorg-Ensemble gastiert mit dem Stück von 1973 „Das Höhrrohr“ in Kleve –  am 16. November. Und damit man nicht gleich aus der Komödien-Übung kommt, folgt am 24. November die nächste: „Zuhause bin ich Darling“. Mit Beatrce Richter, ihrer Tochter Judith Richter und anderen teilt man sich die Leidenschaft für die 1950er. Anleihen ans Kino nimmt „Drei Männer und ein Baby“. Text der Stadt: „Auch die Bühnenfassung zeigt, wie wunderbar befreiend Lachen sein kann“. Am 24. November.

Nach den Kömodien gibts wieder Hintergründiges. Diana Körner kommt als Mutter Wolffen in Gerhardt Hauptmanns „Biberpelz“. Ein Drama des Naturalismus.

Den Abschluss macht dann ein Stück zum Thema #MeToo-Debatte“mit Andreas Hoppe und Mona Seefried in den Hauptrollen. Das Stück „Präsidenten Suite“ knüpft an den Skandal eines französischen Politikeres an und erzählt von der Übergriffigkeit der Männer.

Karten gibt es ab jetzt bei Kleve Rathaus-Info, Minoritenplatz 1, Derpart Klever Reisebüro, Große Straße 24 Buchhandlung Hintzen, Hagsche Straße 46-48, Niederrhein Nachrichten, Hagsche Str. 45

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