Interkulturelle Woche Vielfalt erfahren und erleben

Erkelenz · Zur Interkulturellen Woche hat der Migrationsfachdienst des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Jülich einen Tag der offenen Tür veranstaltet. Nach wie vor sind Beratung und Begleitung gefragt.

 Zum Tag der offenen Tür im Rahmen der interkulturellen Woche trafen sich beim Migrationsfachdienst in Erkelenz (v.l.) Adeeb Sharif, Mitarbeiterin Enas Zeh und Nebal Alhamwi.

Zum Tag der offenen Tür im Rahmen der interkulturellen Woche trafen sich beim Migrationsfachdienst in Erkelenz (v.l.) Adeeb Sharif, Mitarbeiterin Enas Zeh und Nebal Alhamwi.

Foto: Anke Backhaus

Es herrscht eine angenehme Atmosphäre an der Südpromenade 25. Da, wo sonst das Sekretariat seinen Platz hat, ist ein großes Buffet angerichtet. Dort platziert sind allerlei internationale Spezialitäten. Es symbolisiert auf besondere Weise die Vielfalt, die sich in den Besuchern widerspiegelt. In den Erkelenzer Büroräumen des Migrationsfachdienstes des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Jülich findet ein kleiner Tag der offenen Tür statt. Der Anlass ist die Interkulturelle Woche.

Vor drei Jahren hat die Diakonie das Büro in Erkelenz als Regionalstelle für den Kreis Heinsberg eröffnet. „Heute können wir überzeugt sagen, dass die Einrichtung dieser Büroräume damals dringend notwendig war, um die Arbeit mit den Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, sinnvoll auszuweiten“, erklärte Herbert Hamann, der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes. Die Beratungsangebote seien nach wie vor stark nachgefragt, betonte Hamann weiter.

Saide Piecuch leitet das Büro in Erkelenz. „Die Menschen kommen auch heute noch mit völlig unterschiedlichen Dingen zu uns. Vielfach geht es dabei um Behördengänge, denn gerade hier benötigen die Menschen Hilfe“, sagte sie. Längst gehe es nicht mehr darum, die Frage nach einer Unterkunft zu klären. „Nein, denn da muss man die Kommunen sehr loben, haben sie doch großartige und vorbildliche Arbeit geleistet. Darüber hinaus sind es die ehrenamtlich Engagierten, die sich unermüdlich einsetzen“, führte Saide Piecuch weiter aus. Und doch geht es um das hohe Maß an Beratungsbedarf.

Sprachkurse, so heißt es beim Migrationsfachdienst, werden in ausreichender Menge angeboten, „sogar für Mütter mit kleinen Kindern, die dann während der Kurse betreut werden“. Toll funktioniere indes auch die Zusammenarbeit mit potenziellen Arbeitgebern, die den Flüchtlingen konkrete berufliche Perspektiven aufzeigen. Aber es brauche noch viel Unterstützung, um beispielsweise eine Bewerbung zu formulieren.

Rund 150 Menschen sind es, die pro Woche im Büro des Migrationsfachdienstes, das auch in der Verfahrensberatung in der ZUE Petersholz tätig ist, Hilfe und Unterstützung erfahren. Die Mitarbeiter im Migrationsfachdienst, in der Flüchtlingsberatung und Rückkehrberatung sind wertvolle Ansprechpartner für die Menschen.

Ihre Dankbarkeit brachten sie beim Tag der offenen Tür zum Ausdruck. Sie präsentierten Speisen aus ihrer Heimat, kommunizierten auf ihre besondere Art und Weise und sorgten eben für eine insgesamt sympathische Atmosphäre. Auch Adeeb Sharif aus dem Irak und Nebal Alhamwi aus Syrien nutzten den Tag, um Kontakte zu pflegen. Gemeinsam mit Enas Zeh, sie stammt aus Ägypten und ist Mitarbeiterin im Büro des Migratinsfachdienstes, kosten sie die unterschiedlichen kulinarischen Angebote des Buffets, während Saide Piecuch wieder neue Gäste begrüßt. „Das ist ja auch das Ziel dieses Tages der offenen Tür: Wir wollen uns auf lockerer Ebene kennenlernen.“ Darum hatte sie auch Mitarbeiter unter anderem des Kinderschutzbundes, des Deutschen Roten Kreuzes und weiterer Einrichtungen eingeladen, die mit Flüchtlingen konkret in Kontakt sind, um die Menschen bei ihrer Integration in ein für sie fremdes Land sinnvoll zu begleiten.

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