Migranten benötigen Hilfe Erkelenzer Flüchtlingshilfe verteilt 200 Masken

Erkelenz · Der Erkelenzer Verein „Ankommen“ hat die Unterkunftsbewohner mit Mund-Nase-Bedeckungen ausgerüstet. Auch davon abgesehen sei die Unterstützung gerade in Corona-Zeiten so wichtig wie nie - viele Flüchtlinge seien gerade überfordert.

 Mund-Nase-Masken werden derzeit kistenweise importiert (Symbolfoto).

Mund-Nase-Masken werden derzeit kistenweise importiert (Symbolfoto).

Foto: dpa/Soeren Stache

Andrea Ludwigs-Spalink freut sich. „Zum Glück haben wir die Stoffmasken bereits Wochen zuvor bestellt“, sagt die Vorsitzende des Erkelenzer Vereins „Ankommen“. Zusammen mit der zweiten Vorsitzenden Brigitte Grünewald und Kassiererin Karin Salentin hat sie 200 Mund-Nase-Masken an Erwachsene und Schulkinder verteilt, die in Flüchtlingsunterkünften leben.

Möglich wurde die Aktion auch durch eine 500-Euro-Spende der Fahrrad-Werkstatt in Kückhoven. „Es war uns wichtig, die Masken persönlich zu überreichen, damit wir auch über den richtigen Gebrauch und das Waschen aufklären konnten“, sagt Grünewald.

„Gerade jetzt ist wichtig, dass unsere Helfer sich durch Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen schützen, weil ihre Unterstützung mehr denn je gefragt ist“, erklärt Ludwigs-Spalink. „Fast alle Behörden und die professionellen Beratungsstellen haben ihren Publikumsbetrieb eingestellt. Verträge, Anträge und Formulare müssen aber auch in Corona-Zeiten ausgefüllt werden. Wegen mangelnder Sprachkenntnisse trauen sich die wenigsten Geflüchteten, ihre Fragen bei den Ämtern jetzt am Telefon zu stellen.“

Was die Flüchtlinge früher im persönlichen Gespräch klären konnten, müssten jetzt die Ehrenamtlichen erledigen. „Da geht es schon mal recht abenteuerlich zu“, berichtet Ludwigs-Spalink: „Da wir Helfer die Camps nicht betreten dürfen und es keine Klingel gibt, werfe ich kleine Steinchen an das betreffende Fenster, der Migrant im Obergeschoss wirft sein Formular herab und mit telefonischer Hilfe der Behördenmitarbeiter und in ständigem WhatsApp-Kontakt zum Antragsteller fülle ich es zu Hause aus.“

Viele Ehrenamtler hielten Kontakt zu ihren Schützlingen, klärten dabei über Verschwörungstheorien zu Corona auf, die auch bei den Flüchtlingen kursierten, und gäben Unterstützung beim Home-Schooling. „Gerade in diesen Zeiten zeigt sich, dass ein Flüchtlingshilfeverein in Erkelenz unverzichtbar ist“, meint die Vorsitzende.

(RP)
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