Initiative von Arbeitsagentur und Jobcenter Kreis Heinsberg Wie Integration durch Arbeit gefördert werden kann

Erkelenz · 30 geflüchtete Menschen und zehn Arbeitgeber wurden von der Arbeitsagentur und vom Jobcenter an einen Tisch gebracht.

Afghanistan, Irak, Iran, Kongo, Syrien, die Liste der Herkunftsländer war lang, die bisher in der alten Heimat erreichten Schulabschlüsse und die bisher erworbenen Deutschkenntnisse sehr unterschiedlich. Der Wunsch aber war der gleiche: eine Ausbildungsstelle zu finden, einen Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben in Deutschland.

Rund 30 geflüchtete Menschen, die im Kreis Heinsberg leben, und zehn Arbeitgeber aus dem Kreisgebiet wurden von der Arbeitsagentur und vom Jobcenter jetzt in Erkelenz an einen Tisch gebracht. Das Ziel lautete: Integration durch Arbeit erreichen.

Genau genommen waren es zehn Stehtische, an denen zwei Stunden lang erste Informations- und Kennenlerngespräche geführt wurden. Die Ausbildungssuchenden waren nicht unvorbereitet: Welche Unternehmen sind dabei, welche Ausbildungsstellen zu besetzen? Wie stelle ich mich vor, wie trete ich auf, was möchten Arbeitgeber von mir als Bewerber wissen? Fragen rund um das „Bewerben und Vorstellen in Deutschland“ waren mit den Teilnehmern in Vorbereitungstreffen einige Tage zuvor besprochen worden, berichten Arbeitsagentur Aachen und Jobcenter Kreis Heinsberg in einer gemeinsamen Pressemitteilung über die Veranstaltung.

„Noch unzureichende Deutschkenntnisse erschweren die Integration in den Arbeitsmarkt. Auch für Ausbildungen, wie sie heute beim ‚come together‘ angeboten werden, sind natürlich ausreichende Sprachkenntnisse erforderlich, spätestens in der Berufsschule“, erklärte Peter Spiertz, Bereichsleiter der Arbeitsagentur für den Kreis Heinsberg. „Mit ein wenig Pragmatismus und Geduld lassen sich solche Startschwierigkeiten aber oft meistern. Das haben wir auch heute wieder in Gesprächen mit Arbeitgebern festgestellt.“ Probearbeit, ein Praktikum oder eine mehrmonatige Einstiegsqualifizierung seien mögliche Brücken, um in Arbeit hineinzukommen und dabei die Deutschkenntnisse zu verbessern. Wenn es „passt“, könne eine gute Perspektive für beide daraus entstehen, mit denen Arbeitgeber auf die lange Sicht Fachkräfte entwickeln könnten.

Am Ende der zweistündigen Veranstaltung wurden weitere Vorstellungsgespräche im Unternehmen geführt, sowie Probearbeitstage und Praktika, Einstellungen in Teilzeit oder gleich Vollzeit mit der Perspektive einer Berufsausbildung ab 2020 stehen auch an. „Das war eine sehr gute Veranstaltung für uns“, lautete das erfreute Fazit von Dana Garbrecht, Personalverantwortliche der St. Gereon Seniorendienste gGmbH aus Hückelhoven.

Im gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Agentur für Arbeit und Jobcenter im Kreis Heinsberg stehen die Beratungsfachkräfte über dieses Treffen hinaus allen Arbeitgebern mit Fragen zur Beschäftigung geflüchteter Menschen zur Verfügung unter der Telefonnummer 02452 919111.

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