Weihnachtsmärkte „Kuscheliger“ Weihnachtsmarkt vor dem Rheintor

REES · Das „Rääße Weihnachtspädje“ hat noch nicht begonnen, da kündigen Simon Vos und Oliver Scholten einen weiteren Reeser Weihnachtsmarkt für den zweiten Advent an.

Dunja Schmitz, Simon Vos, Heike Dickerboom, Oliver Scholten und Katharina Zimmermann (v.l.) bei der Vorbesprechung für ihren Weihnachtsmarkt.

Dunja Schmitz, Simon Vos, Heike Dickerboom, Oliver Scholten und Katharina Zimmermann (v.l.) bei der Vorbesprechung für ihren Weihnachtsmarkt.

Foto: Michael Scholten

Simon Vos und Oliver Scholten kennen sich mit gehobener Gastlichkeit aus: Der eine betreibt das Logierhaus Rheintoreins und mehrere Ferienwohnungen, der andere leitete von 2000 bis 2019 das Hotel Tannenhäuschen in Wesel. Gelegentlich treffen sich Vos und Scholten mittwochabends, öffnen eine Flasche guten Weins und überlegen, wie man etwas Schönes für die Stadt Rees schaffen könnte. So entstand schon vor Jahren die Idee, einen kleinen Weihnachtsmarkt vor dem Logierhaus Rheintoreins auszurichten. Da war Corona noch ein Fremdwort, und auch die Reeser Wirtschaftsförderung hatte ihre Pläne für das „Rääße Weihnachtspädje“ noch nicht präsentiert.

In diesem Jahr dürfen sich die Reeserinnen und Reeser nun also auf beide Premieren freuen: Vom 25. bis 27. November findet das „Rääße Weihnachtspädje“ zwischen dem Skulpturenpark und dem Mühlenturm statt, vom 2. bis 4. Dezember folgt der „kleine Weihnachtsmarkt am Rheintoreins“. Simon Vos und Oliver Scholten konzentrieren sich am zweiten Adventswochenende auf den Privatparkplatz, der einst zu Op de Poort gehörte.

Als Klaus und Helene Holzum ihr Restaurant im Jahr 2017 schlossen, erwarb Simon Vos die Stellplätze für sein Logierhaus. Auf dem gepflasterten Areal wurde zwar schon die Pumpenkirmes gefeiert, ansonsten blieb der Platz aber gesellschaftlich ungenutzt.

Das möchte der Eigentümer nun ändern: Am Freitag, 2. Dezember, soll sich der Weihnachtsmarkt von 18 bis 23 Uhr mit Leben füllen, am nächsten Tag von 12 bis 23 Uhr und am Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Simon Vos agiert als Ausrichter, damit die Konzession für den Verkauf von Essen und Getränken über das Logierhaus laufen kann. Als kreativer Mitstreiter ist Oliver Scholten dabei, der seine Erfahrung auch schon in gesellschaftliche Großereignisse in Haldern oder Millingen eingebracht hat.

Außerdem besinnt sich Scholten auf seinen erlernten Beruf als Koch. So wirkt er ausnahmsweise in Ludger Rösens Küche des Rheincafés mit, um dort ausgewählte Köstlichkeiten für den Weihnachtsmarkt zuzubereiten, zum Beispiel Mus und Mett, Zwiebelfleisch, Schmörkes oder Rostbratwurst.

Der Halderner Verein „Heimlich erfolgreich“, der sich für den Erhalt des Pfarrheims an der Bahnhofstraße einsetzt, wird Waffeln und gebrannte Mandeln verkaufen, um die Vereinskasse aufzubessern. Dazu gibt es aber auch Glühwein, Kinderpunsch, Eierpunsch, Kümmelschnaps oder Bier und Limonade. Die Musik kommt vom Drehorgelduo Burkhard und Michaela Hochstraß, von den Flötengruppen aus Bienen und Millingen sowie auch von einigen Überraschungsgästen.

Anstelle von gezimmerten Holzbuden, wie man sie auf den meisten Weihnachtsmärkten findet, kaufte Simon Vos fünf edle Pagodenzelte aus schwarzem Stoff. Auf jeweils drei mal drei Metern werden lokale Kunsthandwerkerinnen ihre Waren anbieten, darunter Anika Nobel von „Nobel Poppy“, Dunja Schmitz von „Born to Beton“ und Sandra Rayen mit handgemachten Karten, auch Glaskunstwerke und handgemachter Schmuck sind dabei. Spontan hat sich auch die benachbarte Zahnarztpraxis Rage-Holm angeschlossen. Sie bietet am Samstag und Sonntag Führungen durch das umgebaute „Op de Poort“-Haus an und lässt Besucher am Glücksrad drehen.

Simon Vos weiß, dass es auf dem kleinen Parkplatz schnell „kuschelig“ werden kann, weil die Quadratmeterzahl dort stark begrenzt ist. „Die Stadt Rees kommt uns aber sehr entgegen“, lobt er die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt. „Zwar wurde uns nicht der Wunsch erfüllt, dass die Straße Vor dem Rheintor für den Autoverkehr gesperrt wird, aber das Ordnungsamt wird den Markt im Blick haben und unbürokratisch auf die jeweilige Situation reagieren.“

Vos und Scholten hoffen auch auf ein gutes Miteinander mit den Anwohnern. Sie werden noch gesondert informiert und sollen mit dem Brief auch eine kleine Überraschung erhalten.

Gern würden die Veranstalter den kleinen Weihnachtsmarkt in den nächsten Jahren wiederholen und gegebenenfalls auch erweitern. „Ab einer bestimmten Zahl an Ständen brauchen wir eine Marktordnung“, weiß Simon Vos, „aber die werden wir gern beantragen, wenn wir merken, dass die Gäste unser kleines, feines Angebot gut annehmen.“ 

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