Hülkenbergs erster Einsatz für Haas-Team „Das Feuer, in der Formel 1 zu sein, ist noch da“

Abu Dhabi · Der Emmericher dreht in Abu Dhabi 110 Runden in seinem neuen Dienstwagen. Er spürt keinen besonderen Druck, weil er künftig der einzige deutsche Fahrer im Feld ist.

 Nico Hülkenberg wurde bei den Testfahrten zwischenzeitlich von einem Defekt gestoppt.

Nico Hülkenberg wurde bei den Testfahrten zwischenzeitlich von einem Defekt gestoppt.

Foto: IMAGO/Motorsport Images/IMAGO/Carl Bingham

Nico Hülkenberg hat die ersten Dienstfahrten für seinen neuen Arbeitgeber in der Formel 1 absolviert. Der 35-jährige Emmericher saß am Dienstag bei den abschließenden Tests in Abu Dhabi zum ersten Mal im Cockpit des Haas-Rennstalls, bei dem er Mick Schumacher in der kommenden Saison als Stammpilot ablöst. Hülkenberg drehte 110 Runden auf dem 5,281 Kilometer langen Yas Marina Circuit in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Für die meisten Piloten ging es darum, die Reifenmischungen des Herstellers Pirelli für die Saison 2023 zu testen. Für Nico Hülkenberg stand allerdings im Vordergrund, sich mit dem Haas-Boliden vertraut zu machen. Der 35-Jährige wurde dabei nach 23 Runden gestoppt, weil es einen Defekt am VF-22 des amerikanischen Rennstalls gab. Die Reparaturarbeiten dauerten gut zwei Stunden. Nico Hülkenberg fuhr in 1:27,000 Minuten auf Rang 19. Er war damit schneller als Haas-Testfahrer Pietro Fittipaldi (1:27,569). Die beste Zeit erzielte Ferrari-Pilot Carlos Sainz (1:25,245).

Nico Hülkenberg spürt durch seinen Sonderstatus als einziger deutscher Formel-1-Stammfahrer für die kommende Saison keinen besonderen Druck. „Nein, überhaupt nicht“, sagte Hülkenberg bei einer Medienrunde. „Das sind natürliche Zyklen, dass Nationen in der Formel 1 kommen und gehen. Deutschland war über Jahrzehnte sehr verwöhnt mit Michael Schumacher, Nico Rosberg, Sebastian Vettel und Mercedes als Hersteller.“ In Hülkenbergs Premieren-Saison 2010 waren sogar sieben deutsche Fahrer am Start gewesen.

Der Test in Abu Dhabi sei „ein kleiner Vorgeschmack, um ein Gefühl für das Auto zu bekommen“, sagte Hülkenberg. Der „Hunger auf das Rennfahren, das Feuer, in der Formel 1 zu sein“, all das sei bei ihm voll da. Haas hat aber eine Fahrerpaarung, die vorbelastet ist. 2017 gerieten Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen beim Grand Prix in Ungarn erst auf der Strecke, dann nachher verbal aneinander. Der Däne sei „wieder einmal der unsportlichste Fahrer im Feld“, sagte der damalige Renault-Pilot während eines TV-Interviews über Magnussen, der da schon für Haas startete. Magnussen erwiderte das mit einer Beschimpfung unter der Gürtellinie.

„Ich erwarte eine gute Beziehung“, sagte Hülkenberg. „Wir haben den Vorfall geklärt und das Eis Anfang des Jahres gebrochen. Ich habe ihm zur Begrüßung dieselben Sachen wie 2017 gesagt, er fand das lustig und amüsant.“

(josch/dpa)
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