Amprion-Trasse 2100 Unterschriften sollen Halderner Wald retten

BONN/HALDERN · Vertreter der Grünen aus Rees sowie SPD-Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen haben jetzt in Bonn die Unterschriften gegen die Amprion-Trasse durch den Halderner Wald übergeben.

 Bodo Wißen, Margret Derksen und Helmut Wesser (r.) übergaben die Unterschriftenliste an Ulrike Platz und Bodo Hermann von den Bundesnetzagentur in Bonn.

Bodo Wißen, Margret Derksen und Helmut Wesser (r.) übergaben die Unterschriftenliste an Ulrike Platz und Bodo Hermann von den Bundesnetzagentur in Bonn.

Foto: Grüne

(RP) Jetzt übergaben Margret Derksen und Helmut Wesser von den Reeser Grünen sowie SPD-Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen rund 2100 Unterschriften an Bodo Herrmann und Pressesprecherin Ulrike Platz von der Bundesnetzagentur in Bonn.

Bodo Herrmann ist Leiter des Referats 802, Bundesfachplanung und Planfeststellung bei der Bundesnetzagentur und unmittelbar mit dem Genehmigungsverfahren zur Gleichstromtrasse A-Nord befasst, die - so die bisherige Planung - durch den Halderner Wald geführt werden soll. Die Bundesnetzagentur bestimmt letztlich den Korridor, durch den die Firma Amprion die Gleichstromtrasse führen darf.

 Die Reeser Grünen hatten mit großem Erfolg eine Online-Petition gestartet und auch ganz klassisch auf Papier Unterschriften gesammelt. Die Petition richtet sich gegen die Verlegung einer Gleichstromleitung durch den Halderner Wald. Zwar werden die Kabel unterirdisch verlegt, dennoch sind die Auswirkungen enorm.

„Für die Trasse müsste eine Schneise von rund 30 Metern Breite quer durch den Halderner Wald geschlagen werden. Es dürften auf dieser Trasse auf ewig keine Bäume mehr wachsen, damit der Zugang zu den Stromleitungen erhalten bleibt und die Kabel durch Wurzeln nicht beschädigt werden. Es muss doch möglich sein, auf den vielen Hundert Kilometern von der Küste bis nach Meerbusch-Osterath eine andere Streckenführung als ausgerechnet durch den Halderner Wald zu finden“, sagt der von den Grünen unterstützte SPD-Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat der Stadt Rees, Margret Derksen, ergänzt: „Der Halderner Wald ist bereits jetzt stark beansprucht. Vor wenigen Jahren wurde eine Oberleitung Richtung Doetinchem getrieben. Erkennbar leidet der Wald unter der Trockenheit und Borkenkäfer-Befall. Wir haben nur wenig Waldfläche in Rees und den Ortsteilen. Wir müssen diesen Wald auch für künftige Generationen erhalten“, so Derksen, die auch Ortsvorsteherin von Haffen ist.

Die Gleichstromtrasse soll durch Windkraftanlagen an der Küste gewonnen Strom in den Süden der Bundesrepublik leiten. Ziel ist zunächst ein so genannter Konverter, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Dieser Konverter soll in Meerbusch-Osterath errichtet werden. Dazu muss die Gleichstromtrasse den Rhein unterqueren, was nach jetzigen Planungen in Haffen passieren könnte, dann allerdings den Halderner Wald tangieren würde.

„Wir schlagen eine Bündelung mit der bereits im Bau befindlichen Zeelink-Trasse vor. Die verläuft weiter südlich unter den Rhein hindurch. Dort könnten wir auch die neue Gleichstromtrasse verlaufen lassen. Es muss doch darum gehen, den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten“, schlägt Grünen-Fraktionssprecher Helmut Wesser vor.

Bodo Herrmann bedankte sich für das Engagement der Reeser Delegation.

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