MSV Duisburg Klare Anzeichen, mit wem der MSV Duisburg weiterplant

Duisburg · Das Fußball-Wochenende des MSV Duisburg bescherte dem Klub nicht nur die fast sichere Rettung vor dem Abstieg in der zweiten Liga. Es ließen sich auch Fingerzeige für die Kaderplanung erkennen.

 Kosta Runjaic (r.) und Ivo Grlic planen den Kader für die nächste Saison. Der Sportdirektor soll diese Woche selbst erst einen neuen Vertrag bekommen.

Kosta Runjaic (r.) und Ivo Grlic planen den Kader für die nächste Saison. Der Sportdirektor soll diese Woche selbst erst einen neuen Vertrag bekommen.

Foto: reichwein

Ein Beispiel dafür: Julian Koch, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte, musste keineswegs zur Pause raus. Der Mittelfeldmann tauschte mit Sören Brandy den Platz und rückte ganz nach vorne. Dabei saß mit Srdjan Baljak ein gelernter Stürmer auf der Bank. Derweil spielten Dzemal Berberovic und Adli Lachheb in der zweiten Mannschaft. Dort halten sich seit einigen Spieltagen auch Valeri Domovchiyski und Antonio da Silva fit. Beide werden den Verein im Sommer verlassen. Die Auslese hat längst begonnen.

Ein Blick auf die Vertragslage macht zudem deutlich, dass auf Sportdirektor Ivo Grlic einige Arbeit zukommt. Dabei hat Grlic selbst noch keinen Vertrag für die neue Saison unterschrieben. Das sei aber reine Formsache, erklärte Geschäftsführer Roland Kentsch, der damit rechnet, dass in dieser Woche noch die Tinte auf dem Papier trocknet. Auf der Torhüterposition ist einzig die Position von Roland Müller vakant, dessen Vertrag ausläuft. Bisher gab es keine öffentliche Aussage über die Zukunft des philippinischen Nationaltorhüters. Felix Wiedwald und Marcel Lenz haben noch Vertrag bis 2014.

In der Defensive ist noch unklar, ob das erfolgreiche Innenverteidiger-Duo Branimir Bajic und Dustin Bomheuer zusammen bleibt. Bajics Kontrakt hat sich bereits automatisch verlängert, der von Bomheuer dagegen endet am 30. Juni. Der MSV möchte sein Nachwuchstalent, das in dieser Spielzeit einen enormen Entwicklungsschritt gemacht hat und von einigen Erstligisten umworben wird, gerne im Verein halten. Kein Geheimnis ist aber, dass Bomheuer, der morgen 22 Jahre jung wird, für vergleichsweise kleines Geld spielt und das Fußball-Oberhaus den Defensivmann nicht nur aus sportlicher, sondern auch finanzieller Sicht lockt.

Mit Benjamin Kern ist ein etatmäßiger Abwehrspieler derzeit verletzt, der aber eine weitere Saison bleibt. Ebenfalls gebunden sind Timo Perthel, Goran Sukalo und Sören Brandy — während Markus Bollmann auf eine neue Chance hofft, der gebeutelt von ständigen Verletzungspausen bisher kaum zum Zug kam.

Im Angriff bleiben Ranisav Jovanovic und Maurice Exslager dem MSV über die Saison hinaus erhalten. Der Vertrag mit Srdjan Baljak läuft aus, der 34 Jahre alte Serbe wird sich, wie angedeutet, wohl im Sommer vom MSV verabschieden. Bisher noch ohne neues Arbeitspapier nach dem 30. Juni sind Jürgen Gjasula, Kevin Wolze, Daniel Brosinski und Tanju Öztürk. Das Quartett spielt in den Personalplanungen der Meidericher nach wie vor eine wichtige Rolle. Bei Spielern wie Kevin Wolze hat sich Trainer Kosta Runjaic bereits positioniert. Auch Daniel Brosinski bescheinigt der Coach eine positive Entwicklung, und das nicht nur wegen seines Jubiläumstreffers am Samstag beim FSV Frankfurt.

Auf Trennung stehen die Zeichen bei Xhelil Abdulla und Stephan Hennen. Andreas Ibertsberger und Sascha Dum, beide im Winter zum MSV dazugestoßen, spielten bislang nicht die übergeordnet große Rolle. Bei beiden fehlen noch die Signale auf eine Weiterbeschäftigung.

Bei anderen Spielern, deren Arbeitsverhältnis am Saisonende ausläuft, ist die Sache dagegen klar. BVB-Leihspieler Julian Koch wird in die Bundesliga wechseln. So viel steht fest. Mehrere Klubs haben Interesse bekundet. Koch selbst bestätigte Gespräche mit Mainz 05, aber auch Eintracht Frankfurt soll nicht abgeneigt sein. Dazu kommt Außenverteidiger Dzemal Berberovic, der jedoch in den Planungen keine Rolle mehr spielt: Der Bosnier kommt seit Monaten schon nicht mehr in der zweiten Liga zum Einsatz, da sich sein Vertrag bei einer bestimmten Anzahl von Spielen automatisch verlängern würde.

Zudem laufen neben den Verträgen der Physios auch die der Co-Trainer aus. Darunter der Kontrakt von Assistenztrainer Ilia Gruev und Torwarttrainer Sven Beuckert. Dass Kosta Runjaic Handlungsbedarf sieht, ist mehr als nachvollziehbar. Aus sportlicher Sicht gibt es kaum mehr Grund zum Abwarten.

(kew)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort