Lokalsport Landesliga: DSV will Derbyfluch besiegen und stellt Neuzugang vor
Duisburg · Dem Duisburger SV 1900 gelang es vor kurzem seine Anhänger mit einem Aprilscherz zu linken. Auf seiner Homepage verkündete der Fußball-Landesligist, dass sich zum morgigen Derby gegen Viktoria Buchholz (15 Uhr, Düsseldorfer Straße) der Fernsehsender WDR angekündigt habe.
Die Anhänger sollten bestmöglich viele Trommeln, Tröten und Fahnen mitbringen, damit der Spielbericht im Fernsehen gut rüberkommt. Auch wenn der WDR morgen nicht an der Düsseldorferstraße aufläuft, die angestrebte Stimmung wird trotzdem herrschen. "Wir erwarten mit voller Euphorie das Highlight der Saison", freut sich DSV-Trainer Heiko Heinlein auf das Süd-Derby. "Da ist eine Menge Feuer drin. Wir wollen einfach Spaß haben", erklärt der Übungsleiter, der eine Buchholzer Vergangenheit hat.
Auch wenn der DSV auf Rang drei steht und die Buchholzer nur als Tabellenneunter anreisen, nimmt Heinlein den Gegner ernst: "Sie sind uns näher, als die Tabelle aussagt. Die Tagesform wird entscheiden. Außerdem sind die richtige Mischung aus Motivation und Konzentration sehr wichtig." Im Hinspiel trennten sich beide Teams 1:1-Unentschieden. "Ein gerechtes Ergebnis", erinnert sich Heinlein, der endlich den Derbyfluch der Wanheimerorter beenden will: "In den vergangenen Jahren gab es für den DSV nicht viel zu holen. Wir wollen den Heimsieg." Dabei wird das ansonsten freundschaftliche Verhältnis zum Gegner für 90 Minuten auf Eis gelegt: "Da sich die Buchholzer inzwischen etwas von den Abstiegsplätzen distanziert haben, können wir sie ohne schlechtes Gewissen schlagen", zwinkert Heinlein, der auf die Kasaj-Zwillinge sowie Abdel-Hakim Alioua verzichten muss.
Derweil hat der DSV einen weiteren Spieler verpflichtet. Mit dem 28-jährigen Stephan Bock wechselt ein ganz erfahrener Mann an die Düsseldorfer Straße. Der Mittelfeldspieler kommt mit einer beeindruckenden Vita. International konnte er in 59 Einsätzen für die DFB-Jugendnationalmannschaft Erfahrung sammeln. Zu seinen Mitspielern zählten damals unter anderem Lukas Podolski, René Adler und Marcell Jansen. Als Jugendlicher spielte er für Fortuna Düsseldorf und Schalke 04. Von Schalke wechselte er zum Wuppertaler SV in die Regionalliga. Dort gelang der Aufstieg in die 3. Liga. Nach einem Abstecher zum Regionalligisten Kickers Emden ging es für ihn in die NRW-Liga zum Bonner SC. Über TuRu Düsseldorf und dem SC Düsseldorf-West ist er jetzt in seiner Heimatstadt Duisburg angekommen.
Auf Seiten der Buchholzer haben die beiden Siege hintereinander die "Welt" des Fußball-Landesligisten wieder einigermaßen zurecht gerückt. Wenn die Mannschaft auch noch nicht in Sicherheit ist, haben die Spieler von Trainer Michael Roß Selbstvertrauen getankt. Gesteigerte Leistung als Bestätigung der sechs wichtigen Punkte zuletzt wird aber beim Derby notwendig sein, denn an der Düsseldorfer Straße sind die Buchholzer diesmal Außenseiter. "Damit können wir leben", sagt Michael Roß, und: "Wenn wir so engagiert spielen wie gegen Goch, werden wir eine Chance haben." Die Viktoria lässt sich nicht davon blenden, dass die Wanheimerorter zuletzt bei ihrem Sieg beim Tabellenletzten Budberg Mühe hatten. "Gegen uns sieht das bestimmt anders aus", glaubt Torwart Maik Hoppe, der zuletzt zweimal ohne Gegentreffer geblieben war. Die personelle Situation hat sich mittlerweile entspannt. Nur Mittelfeldspieler Emre Camdali wird nach seinem Muskel-Bündelriss noch vermisst. "Insgesamt spricht das für den tollen Charakter bei uns, dass wir in der Phase vieler Verletzungen als Team zusammengestanden haben", so Roß.
