Fußball Ein ganz normales Turnier

16 Mannschaften nehmen an der Deutschen Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen teil. Sie setzen damit ein Zeichen für mehr Akzeptanz gegenüber behinderten Sportlern.

Die deutsche Elf bei der WM der Menschen mit Behinderung
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Die deutsche Elf bei der WM der Menschen mit Behinderung

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"Das Runde muss ins Eckige" heißt es von morgen an in der Sportschule Wedau, wenn dort zum zweiten Mal um den Titel "Deutscher Fußball-Meister der Werkstätten für behinderte Menschen" gespielt wird.

Ausgerichtet wird der Wettkampf von der Sepp-Herberger-Stiftung des DFB, Special Olympics Deutschland, dem Deutschen Behindertensportverband und der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM).

Mehr als 700 Mannschaften haben sich für die Qualifikation beworben, jetzt stehen 16 Mannschaften fest, die ihr Bundesland im Finale vertreten dürfen. Der Titelverteidiger aus Oberrad in Hessen ist natürlich mit von der Partie.

Ablenkung vom Alltag

Wolfgang Watzke, Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung, freut sich über den Stellenwert, den Fußball auch für Menschen mit Behinderung einnimmt: "Die Bewältigung des Alltags ist für uns alle ein Muss, das sich für behinderte Menschen noch einmal schwieriger gestaltet. Es ist schön zu sehen, dass der Fußball eine Ablenkung in ihren Alltag bringt und sie sich somit in einer Sache engagieren können, die ihnen Spaß macht."

Neben der sportlichen Herausforderung wird das abwechslungsreiche Rahmenprogramm, das die Athleten erwartet, dazu beitragen, die Turniertage zu einem besonderen Erlebnis zu machen. Ein großes Highlight ist die Fahrt zum Freundschafts-Länderspiel zwischen Deutschland und Südafrika in Leverkusen, das Samstagabend stattfindet.

Am selben Tag müssen die Sportler allerdings am Nachmittag erst selbst ihre spielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen: Die niederländische Gastmannschaft aus Tilburg tritt gegen eine Auswahl deutscher Spieler an. Hierfür wird aus jeder der 16 Mannschaften ein Spieler nominiert.

Trotz der Gefühle, die ein solches Länderspiel wecken mag, sollen Werte wie Fairness und Toleranz im Mittelpunkt stehen. "Es geht in erster Linie um das Miteinander der Mannschaften und ihrer Spieler", erklärt Robert Voigtsberger, Fußball-Koordinator des Deutschen Behindertensportverbandes.

Das Turnier soll einen Beitrag zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe von behinderten Menschen leisten. "Fußball ist unser Nationalsport. Dass auch behinderte Menschen ihn ausüben, zeigt, dass ein solches Turnier — trotz der besonderen Umstände — etwas ganz Normales ist", stellt der Vorsitzende von Special Olympics NRW, Gerd van Dam, klar.

Zeitplan Freitag und Samstag beginnen die Spiele um 10 Uhr. Die Endrunde wird am Sonntag ab 8.45 Uhr ausgespielt.

(RP)
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