Klangkünstler ausgezeichnet Duisburger Lehmbruck-Preis für kanadisches Künstlerpaar

Duisburg · Das kanadische Künstlerpaar Janet Cardiff und George Bures Miller wurde in Duisburg ausgezeichnet.

 Janet Cardiff und George Bures Miller erhalten den begehrten Wilhelm-Lehmbruck-Preis.

Janet Cardiff und George Bures Miller erhalten den begehrten Wilhelm-Lehmbruck-Preis.

Foto: Zev Tiefenbach

Mit dem Wilhelm-Lehmbruck-Preis des Jahres 2020 der Stadt Duisburg und des Landschaftsverbandes Rheinland wird das Künstlerpaar Janet Cardiff und George Bures Miller ausgezeichnet. Das wurde am Donnerstagnachmittag bekanntgegeben. Der Lehmbruck-Preis, der zu den international renommiertesten Auszeichnungen für Bildhauerinnen und Bildhauer gehört, würdigt Janet Cardiff und George Bures Miller für ihr Lebenswerk, das, so heißt es in der Jurybegründung, der Skulptur des 20. und 21. Jahrhunderts neue Dimensionen eröffne. Die Preisverleihung findet am 20. September 2020 im Lehmbruck-Museum statt. Die Ausstellung ihrer Werke wird im November 2021 eröffnet und läuft bis zum April 2022.

Janet Cardiff, geboren im Jahre 1957 in Brussels (Kanada), arbeitet seit den 1990er Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann, George Bures Miller, geboren 1960 in Vegreville (Kanada). International bekannt sind sie insbesondere für ihre eindringlichen Klanginstallationen, wie zum Beispiel die wegweisende Arbeit „Forest (for a thousand years…)“, die auf der documenta 13 in Kassel im Jahr 2012 auf einer Waldlichtung zu erleben war. Cardiff und Miller hatten Einzelausstellungen unter anderem im 21st Century Museum of Contemporary Art in Kanazawa (Japan, 2017/18), im Switch House der Tate Modern in London (England, 2017), im San Francisco Museum of Modern Art (USA, 2015/16), im Haus der Kunst in München (2012) sowie im Hamburger Bahnhof in Berlin (2009).

Die Jury unter Vorsitz von Rein Wolfs würdigt Janet Cardiff und George Bures Miller „als Künstler, die mit ihrem multimedialen Werk ein ganzes Genre geprägt haben“. Mit ihren Klangräumen und fesselnden Geschichten hätten sie sich in das kollektive Gedächtnis eines internationalen Publikums eingeschrieben. Ihre raumbezogenen Werke berührten so verschiedene Gattungen wie Theater, Kino, Musik, Klangkunst und Hörspiel und zögen die Zuhörer in einen Erfahrungsraum ein, der mit allen Sinnen zu erleben sei. „Besonders hat uns überzeugt“, so die Jury, „dass Cardiff und Miller nicht nur für das Museum arbeiten, sondern mit ihren suggestiven Hörsparziergängen ihr Wirkungsfeld auch in den öffentlichen Raum der Städte erweitern und so Grenzen und Barrieren durchdringen.“

Dass der international renommierte Wilhelm-Lehmbruck-Preis wieder verliehen werden kann, ist der Förderung des Landschaftsverbandes Rheinland zu verdanken, der das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro bereitstellt.

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