Duisburger Verkehrsgesellschaft 100 Wasserstoffbusse für eine schnellere Energiewende

Duisburg · Bis zum Jahr 2030 plant die Duisburger Verkehrsgesellschaft die Umstellung ihrer kompletten Flotte auf Wasserstoffbusse. Insgesamt 100 Busse mit der Brennstoffzellentechnologie sollen angeschafft werden.

Äußerlich sehen die Busse nicht anders aus – aber sie sind leiser und sauberer.

Äußerlich sehen die Busse nicht anders aus – aber sie sind leiser und sauberer.

Foto: DVG

Die Energiewende muss schnell vorankommen. Dieselbusse sind daher ein Auslaufmodell. Deshalb gibt es auch das „Saubere-Straßenfahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz“, das Verkehrsbetrieben vorschreibt, wie hoch der Anteil „sauberer“ Fahrzeuge sein muss, die Verkehrsunternehmen neu anschaffen. Nach der Prüfung mehrerer Varianten will man bei der DVG noch über die vorgschriebenen Zahlen hinausgehen. 

Die Planung sieht die Umstellung aller 100 DVG-eigenen Dieselbusse im Zeitraum zwischen 2026 und 2030 vor. Dafür sind Investitionen von rund 91 Millionen Euro notwendig. Davon entfallen 76 Millionen Euro auf die Fahrzeuge und 15 Millionen Euro auf die Infrastruktur. Bereits im März hatte der Rat der Beschaffung von zehn Brennstoffzellenbussen zugestimmt. Dazu gehören auch entsprechende Ausstattungen von Tankstellen und Werkstätten. Für die DVG bedeuten die 100 neuen Busse Mehrkosten in Höhe von 7,31 Millionen Euro pro Jahr. Dabei werden 40 Prozent für die Infrastruktur und 80 Prozent der Fahrzeugkosten öffentlich gefördert. Unterm Strich verbleiben dann noch 3,39 Millionen Euro Mehrkosten pro Jahr.

Inzwischen sind bekanntlich sieben Elektrobusse auf der ausschließlich mit dieser Technik fahrenden Linie 934 im Einsatz. Untersuchungen haben ergeben, dass beim Einsatz von grünem Wasserstoff bei Brennstoffzellenbussen geringere CO2-Emissionen anfallen als bei mit grünem Strom betriebenen batterieelektrischen Bussen mit fossilem Zusatzheizer. Wird Wasserstoff verwendet, der unter Einsatz fossiler Brennstoffe hergestellt wurde, emittiert jeder dieser Fahrzeuge durchschnittlich 16,5 Tonnen CO2 weniger im Jahr. Bei Verwendung grünen Wasserstoffs sind es 89,1 Tonnen CO2 pro Bus und Jahr. Die Reichweite der Wasserstoffbusse entspricht in etwa den heute im Einsatz befindlichen Dieselfahrzeugen.

Eine Wasserstofftankstelle für bis zu 100 dieser neuen Busse kann nach DVG-Angaben erst 2025 ihren Betrieb aufnehmen. 2024 sollen aber bereits 14 und 2025 sieben Wasserstoffbusse angeschafft werden. Als Übergang soll eine Betankung mit Wasserstoff per Trailer erfolgen, bevor eine stationäre Tankstelle den Betrieb aufnehmen kann. Um sicher zu gehen, dass es keine technischen Schwierigkeiten gibt, werden bis 2026 geplante Verkäufe von Dieselbussen noch zurückgestellt.

Die DVG geht davon aus, dass sich für die Stadt 2025 rund 800.000 Euro und 2026 rund eine Million Euro an Mehrbelastung ergeben. In den Folgejahren erhöhen sich diese dann schrittweise bis auf rund 3,4 Millionen Euro. Schon in den vergangenen Jahren waren die Verluste der DVG erheblich (siehe Box).

OB Sören Link lobte das Vorhaben: „Das ist zukunftsweisend, weil wir damit nicht nur das Klima schützen, sondern auch das Leben für alle in unserer Stadt sauberer und leiser machen.“ So könne man die Weichen für eine grüne Zukunft in Duisburg stellen. Ähnlich positiv hatten sich zuletzt auch die Fraktionsspitzen Bruno Sagurna (SPD) und Thomas Mahlberg (CDU) geäußert.

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