Verkehr in Düsseldorf Der Poller kommt

Düsseldorf · Die Bezirksvertretung 7 stimmt mehrheitlich für die erneute Absperrung von Gerricusplatz und Alter Markt in Gerresheim. Nur die CDU spricht sich dagegen aus.

 An dieser Stelle am Alten Markt in Gerresheim soll der Poller wieder in die Erde versenkt werden. Die Vorrichtung vom letzten Mal ist noch vorhanden.

An dieser Stelle am Alten Markt in Gerresheim soll der Poller wieder in die Erde versenkt werden. Die Vorrichtung vom letzten Mal ist noch vorhanden.

Foto: Marc Ingel

Seit 22 Jahren sei er nun schon in der Bezirksvertretung 7, so der stellvertretende Bezirksbürgermeister Ingolf Rayermann in der jüngsten Sitzung, „und seitdem verfolgt mich diese Posse mit dem Poller“. Um es vorwegzunehmen: Der Poller kommt, wieder einmal, um den Durchgangsverkehr von Gerricusplatz und Alter Markt – genau dort wird er gesetzt – fernzuhalten. So haben es Grüne, SPD und FDP beantragt. Kein Problem hat die CDU um Rayermann mit dem ebenfalls beantragten Workshop, in dem zusammen mit den Anwohnern endlich an einer langfristigen Lösung gearbeitet werden soll. 

Den Poller allerdings, den versuchen die Christdemokraten ein für alle Mal im Erdreich zu versenken. „Wir plädieren für die Erreichbarkeit“, sagt Martin Klein und nennt (Kinderarzt-)Praxen und Geschäfte als Zieladresse. Ohnehin sei der Verkehr rund um die beiden Plätze, zumindest in den Abendstunden, eher gering. Das sieht Eva Mörger von den Grünen anders, die auf den Krach, das jedes Auto, das über das Kopfsteinpflaster fährt, hinweist. Geht es nach ihr, sollte der Verkehr ganz aus dem historischen Zentrum Gerresheims verschwinden: „Diese beiden Plätze gehören den Menschen, nicht den Autos.“

Rückdeckung erhält sie von der Grünen-Bezirksbürgermeisterin Maria Icking: Zählungen würden ein durchaus hohes Verkehrsaufkommen belegen, eine Bezirksbeamtin hätte ihr berichtet, dort würde es zuweilen wie auf der A3 zugehen. Am schlimmsten seien die Elterntaxis, die die Strecke als Schleichweg nutzen würden. „Das muss sofort aufhören, daher der Poller“, so Icking. André Kiel (FDP) würde zwar dauerhafte Polizeikontrollen auch lieber sehen, „das ist aber nun mal nicht machbar, daher ist der Poller die einfachste Lösung“.

All das kann Rayermann nicht überzeugen. Und wohlwissend, dass seine Partei bei der Abstimmung den Kürzeren ziehen wird, sagt er zum Abschluss: „Verkehr gab es hier schon immer, ganz früher waren es noch Pferdekutschen, hier ist nun mal Leben in der Bude.“ Die abermalige Absperrung geschehe letztlich aus einseitigem Anwohnerinteresse.  

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