Haus Bürgel in Düsseldorf-Urdenbach Mit dem Limes auf dem Weg zum Weltkulturerbe

Urdenbach · (rö) Haus Bürgel blickt auf eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte zurück. Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus siedelten römische Soldaten am Rhein, der Grenze zu den germanischen Stämmen.

 Teile der Außenmauer stammen aus römischer Zeit, die grauen Steine  auf dem Foto aus der Eifel.

Teile der Außenmauer stammen aus römischer Zeit, die grauen Steine auf dem Foto aus der Eifel.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Als im 4. Jahrhundert die Einfälle der Franken aus dem rechtsrheinischen Raum immer häufiger wurden, erbauten die Römer eine Kette von Militärkastellen am linken Rheinufer. Das Kastell, auf dessen heute noch sichtbaren Fundamenten Haus Bürgel ruht, besaß dicke Mauern und zwölf Türme. Im frühen Mittelalter wurde auf der Ruine des Kastells eine fränkische Burganlage errichtet.

Und mit dem niedergermanischen Limes, der damaligen Grenze des römischen Reiches, die von Vinxtbach in Rheinland-Pfalz bis zur Nordseeküste bei Katwijk verläuft, will auch Haus Bürgel nun auf die Welterbeliste. Der Antrag, die Grenze des römischen Imperiums als Welterbe zu nominieren, soll Anfang 2020 vom Land NRW, Rheinland-Pfalz und den Niederlanden gestellt werden – Mitte 2021 könnte die Unesco eine positive Entscheidung fällen.

Entlang des antiken Rheinufers reihten sich die Standorte des niedergermanischen Heeres auf einer Länge von 385 Kilometern. Welterbestatus haben bereits Hadrians- und Antoninuswall in Großbritannien sowie der Obergermanisch-Raetische Limes in Deutschland.

 Abguss eines römischen Weihesteins eines Offiziers der rund 500 Mann starken Reitereinheit „ala Noricorum", die von etwa 80 bis 161 n.Chr. im Lager Dormagen stationiert war. Der aus Kalkstein gefertigte Weihestein wurde 2003 in den Fundamenten des Bürgeler Kastells gefunden.

Abguss eines römischen Weihesteins eines Offiziers der rund 500 Mann starken Reitereinheit „ala Noricorum", die von etwa 80 bis 161 n.Chr. im Lager Dormagen stationiert war. Der aus Kalkstein gefertigte Weihestein wurde 2003 in den Fundamenten des Bürgeler Kastells gefunden.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Haus Bürgel wartet mit einem Römischen Museum auf. Dieses erstreckt sich über acht Räume im denkmalgeschützten Herrenhaus sowie in der Südwest-Ecke von Haus Bürgel. Für einen Rundgang benötigt man rund anderthalb Stunden. Jeden ersten Sonntag im Monat um 15 Uhr gibt es eine öffentliche Führung durch die Ausstellung. Das Museum ist samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

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