Theodor-Litt-Realschule in Düsseldorf-Urdenbach Schule verabschiedet Hans-Gerd Pröpper

Düsseldorf · 24 Jahre arbeitete Pröpper an der Theodor-Litt-Realschule, seit 2006 als Schulleiter. Gestern verabschiedeten sich die Schüler am Morgen mit einem Flashmob, Weggefährten und Kollegium bei einer Veranstaltung in der Schulaula.

 Für den scheidenden Schulleiter Hans-Gerd Pröpper hatten die Schüler als Überraschung einen Flashmob organisiert. Fürs Foto stellte er sich mitten rein.

Für den scheidenden Schulleiter Hans-Gerd Pröpper hatten die Schüler als Überraschung einen Flashmob organisiert. Fürs Foto stellte er sich mitten rein.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Eine Trennung kurz vor der Silberhochzeit – im Berufsleben kann das wie im Fall des Schulleiters der Urdenbacher Theodor-Litt-Realschule, Hans-Gerd Pröpper, schon mal passieren. Auf dem Papier hätte er noch bis Februar 2020 arbeiten sollen; doch nun ist es also das Schuljahresende geworden. Eingeladen hatte Pröpper Wegbegleiter aus seiner 24-jährigen Tätigkeit an der Realschule zu einer „Ceremony of goodbye“ in die Schulaula oder kurz gefasst zum „COGB“ in spöttischer Anlehnung daran, dass heute schließlich alles englische Namen haben müsse, wie Pröpper im Anschluss an den offiziellen Teil augenzwinkernd berichtete.

Während allerdings das Wort Ceremony im Englischen auch Feier bedeutet, wollte Pröpper diesen deutschen Ausdruck für seine Verabschiedung nicht benutzt wissen. Denn weder seinem Kollegium, den Elternvertretern noch ihm war zum Feiern zumute. Es war in allen Beiträgen und Reden zu spüren, dass da ein ganz besonderer Mann die Arbeitsbühne verlässt. Einer, für den immer im Vordergrund stand, dass die Schüler nach dem Besuch der Schule gut gerüstet ins Leben gehen. Selbst sein Vorgänger Josef Marx, dessen Job er 2006 übernahm, war zum Abschiednehmen vorbeigekommen. Am Morgen hatten sich die Schüler mit einem Flashmob bedankt.

Pröppers Nachfolger steht schon bereit. Zum Schuljahr übernimmt Jörg Napiwotzki, der 2013 nach Urdenbach wechselte. Er wird sich dann damit herumschlagen müssen, was andere Schulleiter um ihn herum schon seit Jahren tun müssen: mit lange währenden Bauarbeiten. Die zunächst geplante Sanierung an der Schule hätte 2018 beginnen sollen. In dem 1969 fertiggestellten Gebäude wurde – weil man es damals nicht besser wusste – Asbest sowie PCB als Weichmacher für Lacke und Kunststoffe verarbeitet. Die Stoffe schlummern zwar hinter Wänden, müssen aber trotzdem verschwinden.

Weil eine Sanierung im laufenden Betrieb zu lange dauern würde, will die Stadt rund 26 Millionen Euro für einen Neubau in die Hand nehmen. Auch hier ist die Verwaltung aber zeitlich in Verzug. Eigentlich hätten nach den Ferien die Arbeiten beginnen sollen. So ganz wollte es der scheidende Schulleiter dann doch nicht lassen, seinen gefürchteten Senf hinzuzugeben.

Es ärgere ihn, dass die Stadt darauf verzichte, in die Klassenzimmer Waschbecken einzubauen. Dabei gebe es im Bestand der Schule noch viele gut erhaltene Becken, die bei einer Teil-Sanierung mit dem Bau einer Mensa, eines Schülercafés und des Selbstlernbereichs 2010 vor dem Müll gerettet worden seien.

Aus seiner neuen Wahlheimat Portugal kann Pröpper dann Start und den Fortgang des Neubaus verfolgen. Man kann sich Schlimmeres vorstellen. Und wenn die Schule demnächst ihr 50-jähriges Bestehen feiert, wird es sich der pensionierte Schulleiter sicher nicht nehmen lassen, seiner alten Arbeitsstätte und den Weggefährten persönlich guten Tag zu sagen.

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