Baum in Düsseldorf-Niederkassel Illegal gefällte Rotbuche aus Baugrube entfernt

Niederkassel · Eine Fachfirma hat am Montag in Niederkassel den illegal gefällten Baum abtransportiert. Die Grünen kritisieren die Stadt dafür scharf. Sie forderten bereits Akteneinsicht an.

Der illegal gefällte Baum wurde am Montag abtransportiert. Vom Stamm (im Hintergrund) ist nicht mehr viel übrig.   RP-Foto: gaa

Der illegal gefällte Baum wurde am Montag abtransportiert. Vom Stamm (im Hintergrund) ist nicht mehr viel übrig. RP-Foto: gaa

Foto: RP/gaa

Der auf einer Baustelle an der Leostraße in Niederkassel illegal gefällte Baum ist am Montag von einer Fachfirma aus Essen zerkleinert und abtransportiert worden. Nach Auskunft von Anwohnern soll das Unternehmen auch für die Fällung der gesunden Rotbuche vor rund einem Monat zuständig gewesen sein, die Mitarbeiter hätten dies ihnen gegenüber bestätigt. Die Anwohner boten sich vor Ort einem Mitarbeiter der Stadt als Zeugen an.

Die Rotbuche war ohne Genehmigung der Stadt in einer „Nacht- und Nebelaktion“, so die Anwohner, gefällt worden. Die Grünen und die SPD im Linksrheinischen forderten daraufhin Konsequenzen, die Bezirksvertretung 4 beschloss in ihrer jüngsten Sitzung auch einstimmig einen entsprechenden Prüfantrag. Die Verwaltung sollte demnach gebeten werden, den Bauherrn des Grundstücks aufzufordern, für den illegal gefällten Baumstamm einer Rotbuche einen Ausgleich zu schaffen. Die im Boden verbliebene Wurzel des Baumes sollte nach Auffassung der Lokalpolitiker geschützt und gepflegt werden, „sodass der Baum wieder austreibt und wächst“, so Grüne und SPD in ihrem Antrag.

Ein Sprecher der Stadt konnte am Montagnachmittag aber keine Hoffnung mehr machen. Er sagte: „Durch die Fällung des Baumes ist der Organismus Baum grundsätzlich zum Absterben gebracht worden. Ein erneutes Austreiben ist hier, aufgrund der vorliegenden Baumart, nicht mehr möglich. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei dem Wurzelstock um einen Teil des durch die Baumschutzsatzung geschützten Baumes, der nicht ohne Genehmigung entfernt werden darf.“

Für den grünen Fraktionssprecher im Linksrheinischen, Markus Loh, hätte die Stadt die Arbeiten für den Abtransport des Baumes am Montag nicht erlauben dürfen. Es hätte noch einmal eine zweite Meinung eines Gutachters eingeholt werden müssen, sagte Loh. So aber sei er wegen der Vorgehensweise der Verwaltung entsetzt, man werde bei der Stadt nicht ernst genommen. „Und wenn die Verwaltung zu einem anderen Ergebnis nach unserem Prüfauftrag kommt, hätten wir als Bezirksvertretung zuerst schriftlich informiert werden müssen, bevor Tatsachen geschaffen werden. Hier bestand kein Zeitdruck. Die Vorgehensweise wirft ein ganz schlechtes Licht auf die Verwaltung und verlangt nach Konsequenzen, damit diese Fehler in Zukunft nicht mehr passieren“, sagte Loh. Deshalb habe man Akteneinsicht beantragt.

Die Stadt teilte zu den weiteren Ermittlungen derweil mit, dass das Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen der illegalen Fällung weiterhin läuft, ein Ergebnis bleibt somit abzuwarten.

(gaa)
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