Nachruf in Düsseldorf Adieu Willi

(arc) · Willi Döring, Gründungsmitglied der Bezirksvertretung 7 und zuletzt lange Seniorenrat, ist gestorben. In seiner Trauerrede auf dem Gerresheimer Waldfriedhof erinnerte Bezirksbürgermeister Karsten Kunert an das große Engagement Dörings.

 Willi Döring war bekannt für sein großes Engagement.

Willi Döring war bekannt für sein großes Engagement.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Die SPD im Stadtbezirk 7 trauert um Willi Döring, der nach schwerer Krankheit gestorben ist. Immer, wenn es um ihn selbst ging, auch um seinen Gesundheitszustand, hat er abgewiegelt – alles nicht so schlimm. Als ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde, meinte er nur lapidar. „Irgendwie muss ich wohl positiv aufgefallen sein.“ Mit Willi Döring ist nicht nur jemand gegangen, der sich seit den 1960er Jahren für die Ziele der Sozialdemokratie vor Ort eingesetzt hat, sondern einer, der stets für alle Mitmenschen da war. Sein Engagement war beispiellos, sagen nicht nur Freunde.

1975 war er Gründungsmitglied der Bezirksvertretung 7, der er nahezu 40 Jahre und teilweise als stellvertretender Bezirksvorsteher angehört hat. Auch nach seinem Ausscheiden aus der Bezirksvertretung konnte er es nicht lassen – er engagierte sich als Seniorenrat für ältere Menschen, nicht nur im Stadtbezirk, sondern in ganz Düsseldorf. Zudem war er 2009 Mitbegründer des Netzes gegen die Armut.

„Für mich“, so Bezirksbürgermeister Karsten Kunert, „war Willi in Sachen Engagement stets unerreichbar – ein Vorbild. Ihn konnte ich darüber hinaus immer um Rat fragen, denn Willi verfügte über ein unglaubliches Gedächtnis, wenn es um Beschlüsse der Bezirksvertretung ging.“ In seiner Trauerrede auf dem Gerresheimer Waldfriedhof ging Kunert auch noch auf andere Steckenpferde Dörings ein. So war er ebenso im Sportausschuss der Stadt, „weil Sport eine große Leidenschaft von ihm war“. Döring war als Handballschiedsrichter tätig und hat das Schiedsrichterwesen mit organisiert. Willi Döring sei sich auch für nichts zu schade gewesen. „Als ich in meiner Garage mal die Wahlkampf-Plakatständer vorbereiten wollte, fiel mir auf, dass ich nicht genug Plakate hatte. Ich fragte Willi, und er meinte, ich soll sie mir im Keller abbolen. Und dann stand er da in seinem grauen Hausmeisterkittel, mit Leimpinsel bewaffnet und hat im Keller seine Plakatständer beklebt“, erinnert Kunert an eine Episode im Leben Dörings.

Willi Döring meldete sich in politischen Gremien häufig zu Wort. „Er war sicherlich kein großer Redner und seine Rhetorik war manchmal gewöhnungsbedürftig. Doch Willi hatte immer etwas zu sagen und das, was er sagte, hatte auch immer Hand und Fuß“, so Kunert. Postum wurde Döring die Ehrenauszeichnung der Bezirksvertretung für besondere Verdienste um den Stadtbezirk verliehen.

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