Pavla Kutnerová aus Düsseldorf Caritas-Altenpflegerin trainiert mit DEG-Stars

Düsseldorf · Die Tschechin Pavla Kutnerová bekam einen besonderen Traum erfüllt: ein Training mit den Spielern der DEG. Die 37-Jährige Altenpflegerin schlug sich nicht schlecht – kein Wunder, denn in ihrer Heimat kann sie auf große Erfolge im Eishockey zurückblicken.

 Pavla Kutnerová trainierte mit den DEG-Jungs.

Pavla Kutnerová trainierte mit den DEG-Jungs.

Foto: DEG

Einmal im Monat fliegt die Altenpflegerin Pavla Kutnerová von Düsseldorf aus in ihre tschechische Heimat, um ihre Familie zu besuchen – und als Torhüterin in der tschechischen Eishockey-Landesliga zu spielen. Seit 21 Jahren steht die heute 37-Jährige auf dem Eis, gewann insgesamt sechsmal den Meistertitel.

Dabei musste sie zu Beginn ihrer Karriere erst ihre Eltern vom Eishockey überzeugen. „Sie meinten, dass ich als Mädchen kein Eishockey spielen sollte“, erzählt sie. Aber davon ließ sie sich nicht abbringen und startete in der Damenliga durch. Doch mit dem sich langsam ankündigenden Ende ihrer Karriere kam vor vier Jahren auch ein Berufs- und Ortswechsel. Die gelernte Köchin – vom Profisport kann sie nicht leben – schulte um zur Altenpflegerin und arbeitet seitdem im Caritas-Altenzentrum St. Josef in Oberbilk. Dreimal die Woche trainiert sie noch für ihre sporadischen Einsätze in der Heimat. Dabei hatte sie schon lange den Wunsch, einmal mit den Profis von der DEG zu trainieren. Zu ihrem Glück pflegt ihr Arbeitgeber gute Kontakte zu dem Eishockeyclub. Denn seit vielen Jahren lädt die Caritas ihre Mitarbeiter einmal im Jahr zu einem Spiel der DEG ein, so auch wieder beim Heimspiel gegen Augsburg, zu dem rund 2000 Mitarbeiter der Caritas in den Dome kamen. Und diesen Anlass nutzte Caritas-Vorstand Henric Peeters, um einmal vorsichtig nachzufragen, ob seine Mitarbeiterin im Rahmen dieses Events nicht einmal mit den Profis trainieren würde. Bei der DEG kam die Idee gut an, so dass Pavla Kutnerová zwei Tage vor dem Spiel mit den Spielern Alexander Barta, Patrick Buzás, Bernhard Ebner und Tobias Eder ihre Torhüterfähigkeiten unter Beweis stellen durfte.

Und auch wenn sie fest davon überzeugt ist, dass die Spieler nicht mit aller Kraft auf ihr Tor stürmten, schlug sich die Tschechin gut, rund die Hälfte der Schüsse wehrte sie ab. „Ich versuche immer, in den Augen des Spielers zu sehen, in welche Richtung er schießen will“, erzählt sie. Doch selbst dann, wenn diese Vorhersage stimmt, braucht es ein gutes Reaktionsvermögen und vor allem Kraft, um sich in der 15 Kilogramm schweren Ausrüstung schnell genug zum Puck zu bewegen. „Viele Leute denken, dass man sich als Torwart nicht anstrengen muss, das stimmt aber nicht.“ Für Pavla Kutnerová war es eine spannende Erfahrung, einmal auf dem Eis mit der DEG zu stehen, auch in Hinblick auf ihre Einsätze in der Heimat. „Die Schüsse der Männer sind stärker, das ist ein gutes Training.“ Aber auch die Chance, einmal im Dome auf dem Eis zu stehen war ein schöner Moment für sie. Die Perspektive von der Tribüne kennt sie schließlich zur Genüge. „Wenn ich Zeit habe, gucke ich mir natürlich die Spiele der DEG an.“ Dabei achtet sie besonders auf den DEG-Torhüter Mathias Niederberger, um sich noch Tricks abzuschauen. Auch eine Meisterin lernt nie aus.

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