Düsseldorfer Tonhalle Eine exklusive Generalprobe

Düsseldorf · Tonhalle, Bürgerstiftung und Rheinische Post bieten die Chance, die Probe von Kirill Gerstein in der Tonhalle zu besuchen – und Gutes zu tun.

 Der russisch-US-amerikanische Pianist Kirill Gerstein gibt im Dezember drei Konzerte in der Tonhalle. Er wird dabei Werke der Komponisten George Gershwin und Sergei Rachmaninow spielen.

Der russisch-US-amerikanische Pianist Kirill Gerstein gibt im Dezember drei Konzerte in der Tonhalle. Er wird dabei Werke der Komponisten George Gershwin und Sergei Rachmaninow spielen.

Foto: Marco Borggreve

Am Vormittag des 13. Dezembers haben Fans von klassischer Musik die einmalige Chance, hinter die Kulissen eines Konzertes, beziehungsweise dessen Vorbereitungen, zu schauen. Denn nach dem Erfolg aus den vergangenen Jahren geht die Veranstaltung „Kultur exklusiv für alle“ in die nächste Runde. Auf dem Programm steht die Generalprobe des russisch-US-amerikanischen Pianisten Kirill Gerstein, des Dirigenten Jesko Sirvend, sowie der Düsseldorfer Symphoniker. Während dieser finale Testlauf vor dem großen Konzert üblicherweise ohne Publikum stattfindet, öffnet die Tonhalle in Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Bürgerstiftung und der Rheinischen Post an diesem Tag ihre Türen für die Öffentlichkeit. Der Eintritt zu dem exklusiven Event kostet acht Euro, sämtliche Erlöse kommen der Arbeit der Bürgerstiftung zugute, die sich seit vielen Jahren für benachteiligte Menschen in der Landeshauptstadt einsetzt.

Die Besucher erwartet an diesem Tag Fragmente der „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin sowie der „Rhapsodie über ein Thema von Paganini“ von Sergei Rachmaninow. Die beiden Werke aus der Zwischenkriegszeit des vergangenen Jahrhunderts, beide Kompositionen sind nur wenige Jahre von einander getrennt, zeigen dabei unterschiedlichste Welten: die ewige Sehnsucht nach dem alten Russland des Exilanten Rachmaninow auf der einen Seite und das amerikanische Hier und Jetzt des russischen Einwandererkindes Gershwin auf der anderen Seite.

Diese Themen passen zur Biografie des Pianisten Kirill Gerstein. 1979 wurde er im russischen Woronesch geboren. Bereits in seiner frühen Kindheit besuchte er die Musikschule in seiner Heimatstadt, wo er Klavierspielen mit Schwerpunkt  Klassik lernte. Gleichzeitig war der Junge von Jazz fasziniert und studierte schließlich Jazz am Berklee College of Music in den Vereinigten Staaten. Doch kurz vor seinem Abschluss machte der Musiker noch einmal eine Kehrtwende und wechselte an die Manhattan School of Music, um sich doch der klassischen Musik zuzuwenden. Seitdem tourt Gerstein um die Welt, trat unter anderem in New York, London und Berlin auf, zudem wurde seine Musik bereits mit zahlreichen Preisen gewürdigt.

Der Dirigent Jesko Sirvend studierte an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, zudem besuchte er einige Meisterkurse an der Royal Academy of Music London. Seit 2009 ist er Dirigent der Akademischen Philharmonie Heidelberg. Darüber hinaus arbeitete er in den vergangenen Jahren mehrfach mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, dem Berner Symphonieorchester und auch mit den Düsseldorfer Symphonikern.

Das Besondere an der öffentlichen Generalprobe ist jedoch nicht nur die gebotene Musik, sondern vor allem die Atmosphäre. Bei den Veranstaltungen der vergangenen Jahre standen die Akteure meist in Jeans und Pullover statt edler Abendgarderobe auf der Bühne. Und wenn es irgendwo noch hakt, wurde das Musikspiel vom Dirigenten munter unterbrochen – wenn notwendig auch mehrere Male. Schließlich muss bei der Premiere jeder Ton sitzen.

Abseits der Musik erwartet die Besucher noch eine kleine kostenfreie Verpflegung in Form von Laugengebäck der Bäckerei Puppe, alkoholfreier Getränke von GCS-Catering sowie frisches Altbier von der Hausbrauerei  Uerige.

Wer das gesamte Konzert von Kirill Gerstein sehen möchte, hat dazu am 13. und 16. Dezember jeweils um 20 Uhr sowie am 15. Dezember um 11 Uhr die Möglichkeit.

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