Stadtgespräch Bibelgeschichte im Schnelldurchlauf

Düsseldorf · Die Bibel interpretiert – mit Top-Schauspielbesetzung im Maxhaus. Das war ein besonderes Erlebnis.

 Wolfram Koch, Barbara Auer und Peter Schröder (v.l.) bei Ihrem Auftritt im geschichtsträchtigen Maxhaus.

Wolfram Koch, Barbara Auer und Peter Schröder (v.l.) bei Ihrem Auftritt im geschichtsträchtigen Maxhaus.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Star-Besetzung in der Altstadt: „Gott sprach: Licht werde! Und es ward Licht“, sagt Wolfram Koch. Es ist die Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments, mit der der Frankfurter Tatort-Kommissar die „Nacht der Bibel“ im Maxhaus eröffnete. Seine Schauspielerkollegen Barbara Auer und Peter Schröder knüpfen daran an: Sie erzählen von Noah und der großen Flut, von Abraham und Moses‘ Auszug aus Ägypten, ehe sie zum Neuen Testament übergehen. Nach zweieinhalb Stunden schließen sie den Vortrag mit der Johannes-Offenbarung aus dem letzten Buch des Neuen Testaments.

„Sie können ein Jahr darauf verwenden, die Bibel zu lesen. Oder sie kommen bloß einen Abend lang ins Maxhaus“, sagt Professor Stefan Alkier. Der evangelische Theologe der Goethe-Universität Frankfurt konzipierte die Lesung ursprünglich für die Hundertjahrfeier seiner Universität. Mit der missionarischen Kampagne #himmelsleuchten kam er nach Düsseldorf und brachte mit den drei Schauspielern professionelle Vorleser mit. Die Veranstaltung richtete sich auch an ein nicht-religiöses Publikum. „Denn die Bibel ist kein alleiniger Besitz der Kirche, sondern gehört der ganzen Welt“, sagt Alkier. Aber ist es wirklich möglich, die gesamte Geschichte des „Buchs der Bücher“ an nur einem Abend zu verstehen? „Ganz bestimmt“, betont Alkier. Zwar müsse man sich auf die wichtigsten Basistexte beschränken. „Aber die ziehen sich dann wie ein roter Faden durch die Bibel.“

Alkier muss es wissen, denn er ist ausgewiesener Bibel-Experte. Vor Kurzem veröffentlichte er mit dem Altphilologen Thomas Paulsen eine neue Übersetzung der griechischen und hebräischen Urfassung des Neuen Testaments. Teilweise haben die Übertragungen in die heutige Gegenwartssprache eine völlig neue Bedeutung und geben „der Bibel einen ganz neuen Sound“. Die musikalische Untermalung des Abends unternahm Alkier allerdings doch selbst – zusammen mit seinem Trio Echoes of Scripture, die die Pausen mit entspannten Jazz-Klängen füllten.

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