Restaurant in Düsseldorf-Pempelfort The Kitchen - gönn Dir was

Düsseldorf · Axel Herrenbrück machte schon als Küchenchef im Vin et Mer, später Herrenbrück, und erst recht als Oktopussy-Chef von sich reden. Im kleinen The Kitchen bereitet er nun unter anderem einige der Gerichte zu, die wir im Oktopussy kennen- und lieben lernten.

 The Kitchen in Pempelfort.

The Kitchen in Pempelfort.

Foto: RP

Axel Herrenbrück ist schon ziemlich lange in der Düsseldorfer Gastro-Szene unterwegs, und die Liste der Restaurants, in denen er arbeitete, ist lang und klangvoll. Dazu gehörten das Berens am Kai und Robert’s Bistro, bevor er Anfang der Nullerjahre Küchenchef im Vin et Mer wurde. Das winzige beliebte Bistro - es beherbergt heute das Em brass - trug bald darauf seinen Namen.

Bis Herrenbrück weiterzog und mit Kompagnon Sven Lahme das Oktopussy als feste Größe etablierte. Dort heimste er bis zuletzt regelmäßig großes Lob für seine Küche ein. Und für diese kommt man nun also ins The Kitchen.

Etwas ab vom Ausgeh-Hotspot Pempelforts an der Ecke Moltkestraße führt der Weg die Tußmannstraße ein paar Schritte weiter runter in ruhigere Gefilde. Dass in dem Ecklokal zuvor eine Bäckerei zu Hause war, lässt sich nicht erahnen. Vor rohen Backsteinwänden dominiert eine Bar das lässige Ambiente. Über blanken Holztischen spenden, Kronleuchtern gleich, originelle Leuchten aus Weinflaschen sanftes Licht. Dazu baumeln die derzeit angesagten filigranen Hängegrünpflanzen von der Decke.

Hinter den hohen Fensterfronten sitzt man zur kühleren Jahreszeit sicher gut. Aber an einem lauen Sommerabend ist die Terrasse auf dem beachtlich breiten Trottoir erste Wahl. Der freundlich nonchalante Service ist auf Zack: Im Nu haben wir Speiseund Getränkekarte auf dem Tisch und nicht viel später zwei Gläschen Crémant von der Loire (0,1l 6,20 Euro). Beim prickelnden Aperitif verknuspern wir leckeres Landbrot mit gesalzener Butter und sichten die Karte.

Mit „Mixed“ überschrieben listet sie ein knappes Dutzend Speisen, die allemal vorspeisentauglich sind, aus denen sich aber auch ein nettes kleines Mahl zusammenstellen ließe. Da könnten wir uns gut eine Portion vom spanischen Edelschinken Pata negra Bellota vorstellen (19,50 Euro) und den Cappuccino von der Garnele – ein echter Herrenbrück-Klassiker! – außerdem den Salat von Crevettes roses mit Estragon-Mayonnaise oder die Tagliolini mit Sommertrüffeln (16 Euro).

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Tja, aber da wäre dann noch, was unter der Überschrift „Big“ vorgeschlagen wird. Den konfierten Schweinebauch in Label-Rouge-Qualität, auch so ein Signature Dish des Küchenchefs, könnte mit Kartoffelpüree, Balsamico-Jus und Gemüse auf den Tisch kommen (23,50 Euro). Gebratenen Oktopus gibt es mit, Achtung, Backpflaumen, Schafskäse und Blaumohn – klingt ebenfalls spannend (25,50 Euro). Wir wissen schließlich, dass der Mann am Herd Fisch liebt und entsprechend zubereitet.

Da wären sicher auch die Bouillabaisse à la Kitchen, der Steinbutt in Kräuterkruste oder der gebratene Thunfisch Asia-Style mit kaltem Spinat in Miso-Sesamdressing sicher eine gute Wahl (18,50/25,50/24 Euro). Wir entscheiden uns dennoch für Fleisch, weswegen es vorab etwas aus dem Meer sein soll.

Die Ceviche aus Dorade, Lachs, Garnele und Crevette rose ist Gourmettempel-tauglich angerichtet und ein erfrischender purer Genuss (15,50 Euro). Außerdem haben wir uns gratinierte Jakobsmuschel mit Spinat und weißem Tomatenschaum ausgeguckt und bekommen ein einzelnes appetitliches Prachtexemplar – zu einem allerdings auch prächtigen Preis von 9,50 Euro.

Sei’s drum. Unsere Weißweine, der von Winning Sauvignon blanc II und der Reichsrat von Buhl „Bone Dry“-Riesling, machen Laune (6,90/6 Euro). Das Gros der gut 20 Weine, die ausgewogen aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien kommen, ist löblicherweise auch offen zu haben. Zum nächsten Gang hätten wir eigentlich auf Rot umsteigen müssen, woran uns doch das schwülwarme Wetter hindert.

Die geschmorte Rinderschulter auf Kartoffel- Sellerie-Püree ist so oder so der Knaller, das Fleisch unglaublich zart und kräftig im Aroma (23,50 Euro). Da wir den Genuss teilen, haben wir als extra Sidekick noch einen fein angemachten Salat mit Paprika, köstlichen Oliven, dünn gehobeltem Fenchel und gegarter bissfester Roter Bete bestellt (9,50 Euro). Und doch: Da geht noch was. Cremiger Trüffelkäse mit Oliven, Roter Bete und köstlich karamellisierten Walnüssen rundet das Essen famos ab (12 Euro).

Das Vergnügen hat seinen Preis, aber das gönnen wir uns gerne. Nicht zu vergessen: Die Bar bietet ein beachtliche Auswahl an Hochprozentigem, unter anderem viel Gin und Whisky.

Pempelfort, Tußmannstr. 46, Fon 15 83 06 00

di-sa 16-24, Küche bis 23, so 16-23,Küche bis 22 Uhr, mo geschlossen

(kr)
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