Karneval in Düsseldorf Prinz Dirk II. und Venetia Uasa sind gekürt

Düsseldorf · Lange mussten sie warten, jetzt ist das Düsseldorfer Prinzenpaar in Amt und Würden. Bei der Kürung wurde den beiden in der Stadthalle ein großer Empfang bereitet.

Das war die Prinzenkürung 2022 in Düsseldorf
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Das war die Prinzenkürung 2022 in Düsseldorf

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Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

„Kraft meines Amtes ernenne ich dich, Bürger Dirk Mecklenbrauck zu Prinz Dirk II“, sagte der Präsident des Comitees Düsseldorfer Carnevals (CC) Michael Laumen am Freitagabend auf der Bühne der Stadthalle. „Und Dich Bürgerin Uasa Maisch erkläre ich zur ihrer Lieblichkeit Venetia Uasa.“ Auf diese Worte hat das frisch gekürte Prinzenpaar der Landeshauptstadt lange gewartet: Von Juli 2020 als es coronabedingt im Autokino auf den Messeparkplätzen als designiertes Prinzenpaar vorgestellt wurde bis in den November 2022.

Dazwischen lagen 28 Monate zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Ankündigung von Kürungsterminen und deren kurzfristigen Absagen und der zweimalige Ausfall von Karneval. „Ihr habt 863 Tage darauf gewartet“, rechnete Laumen vor. „Während dieser Zeit habe ich nie ein Wort der Resignation von Euch gehört. Im Gegenteil, ihr sprüht vor Esprit und Tatendrang.“

Die Erlösung, dass sie nun endlich vom Wartestand in den „aktiven“ Dienst erhoben wurden, war Venetia Uasa und Prinz Dirk anzusehen. Die beiden tauschten das Prädikat designiert voller überschäumender Freude in regierend um und sind seit ihrer Kürung auch offiziell anerkannt das Prinzenpaar der Landeshauptstadt Düsseldorf.

„Es war eine verdammt lange Wartezeit“, sagte Mecklenbrauck. „Aber was wir gerade erlebt haben, es hat sich gelohnt: Was für ein Empfang.“ Der Einzug der beiden Leibgarden, die Prinzengarde Rot-Weiß ist die Schutzkompanie für den Prinzen, Blau-Weiss achtet auf die Unversehrtheit der Venetia, inklusive Musikkorps dauerte mehrere Minuten. Die mehr als 900 Karnevalisten, darunter auch das designierte Kölner Dreigestirn und der Präsident des Festkomitees Kölner Karnvevals, spendeten stehenden Applaus. „Der Einmarsch war ein Wahnsinnsgefühl“, sagte Venetia Uasa.

Obwohl beide Juristen sind und von der Tonnengarde Niederkassel kommen, sind die Voraussetzungen für das Prinzenpaar ungleich. Der Prinz kommt aus der Narren-Diaspora Hamm/Westfalen, in Maischs Familie gibt es bereits Prinzen. „Als ich meiner Mutter gesagt habe, ich werde Düsseldorfer Prinz, sagte sie nur: „Wie soll ich das deinem Vater beibringen, ohne dass er einen Herzinfarkt bekommt?“, erzählte Mecklenbrauck. „Als es mein Vater erfuhr, sagte der nur: Düsseldorf ist so groß, haben die keinen anderen gefunden?“

Die Heimatgarde des Prinzenpaares war mit gut 200 Jecken in der Stadthalle vertreten und gab jede Menge moralische Unterstützung. „Die Tonnengarde ist unser Startblock, unsere Bühne und unser Rückgrat“, lobte der Prinz.

Für die entsprechend närrisch-stilvolle Stimmung sorgten Bernd Stelter, Kokolores, J.P. Weber, die Swinging Funfares, De Fetzer und die Tanzgarde der KakaJu, die in einer Welturaufführung ihren Sessionstanz unter dem Motto „Freiheit“ aufführte. Davon angetan waren unter anderem NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU), NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU), Fortuna-Vorstandsvorsitzender Alexander Jobst, Stadtwerke-Vorstand Julien Mounier und Landtagspräsident Andre Kuper (CDU).

Ihre Kürung nutzten Dirk II. und Venetia Uasa auch gleich, um ihre soziale Aktion zugunsten des Bürgerstiftungsprojekt „Düsseldorf setzt ein Zeichen“ zu starten. Die Stiftung setzt sich seit 2015 gegen Armut, für Mitmenschlichkeit und gegen Ausgrenzung ein.

Das alles machte offensichtlich so viel Spaß, dass Mecklenbrauck bereits an eine Verlängerung seiner Prinzenzeit dachte – und auf der Bühne witzelte: „Über die Folgejahre verhandeln wir noch.“

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