Japan-Tag in Düsseldorf 600.000 Besucher im Japan-Fieber

Düsseldorf · Ob mutige Sportler, modebewusste Kimono-Träger oder begeisterte Cosplay-Fans - mehrere hunderttausend Besucher haben beim Japan-Tag 2018 die japanische Kultur in Düsseldorf gefeiert.

Japan-Tag 2019 in Düsseldorf - die schönsten Kostüme der Cosplayer
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Die tollsten Kostüme beim Japan-Tag 2019 in Düsseldorf

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Hochgestylte rote Haare, mannshohe Fantasywaffen und traditionelle Kimonos – die Besucher des Japan-Tages sorgten für eine kunterbunte Farbenvielfalt an der Rheinuferpromenade und eine ausgelassene Atmosphäre. Bei strahlendem Sonnenschein genossen Hunderttausende Japans-Fans an über 90 Ständen und mehreren Aktionsbühnen die Möglichkeit, in die japanische Kultur einzutauchen.

Es war ein alles in allem sehr friedliches Fest, man sei sehr zufrieden, hieß es am frühen Abend vom Veranstalter. Einziges Manko: Obwohl der Eventbereich nördlich bis zur Reuterkaserne ausgedehnt werden konnte, um ein Gedränge zu vermeiden, stauten sich teilweise hunderte Menschen an der Promenade. Die sommerlichen Temperaturen sorgten auch für Arbeit bei den Sanitätern: Viele Besucher ließen sich wegen Kreislaufproblemen in den Zelten behandeln. Mit etwas Ruhe und ein kühlen Getränk konnte allerdings schnell Abhilfe geschaffen werden.

Dauerbrenner „Free Hugs“

Neben den Schildern für gratis Umarmungen, von denen Timo und Kira heute schon mindestens 200 verteilt haben, wie die Jugendlichen stolz erzählen, waren die aufwendig verzierten japanischen Fächer das beliebteste Accessoire. Aber auch die traditionellen japanischen Gewänder – genannt Kimonos – und die Hakama-Hosen boten luftige Abhilfe gegen die hohen Temperaturen. „Die traditionellen japanischen Gewänder sehen nicht nur schön und farbenfroh aus, sondern sind heute auch sehr funktional“, erklärt Jascha Musielak seine Entscheidung, am Morgen seine japanische Haori-Jacke anzuziehen. Für den Japan-Tag ist er extra aus dem Ruhrgebiet angereist: „Ein Japan-Urlaub ist mein großer Traum. Solange es noch nicht klappt, genieße ich hier die kleinere, aber geballte Japan-Kultur.“

Fankultur Cosplay

Ähnlich erging es auch Ylwa Matejko und Oliwia Kogut. Über zwei Stunden haben sie am Morgen vor dem Spiegel gestanden, um ihren Helden aus den japanischen Zeichentrickserien optisch zu gleichen. „Ich habe extra knallige Farben gewählt. Das Größte ist, wenn man meinen Charakter erkennt“, erzählt Ylwa Matejko während sie bereits vom nächsten begeisterten Anime-Fan um ein gemeinsames Foto gebeten wird. Seit sechs Jahren ist sie schon beim Japan-Tag, schließlich sei die Veranstaltung „das Mekka für alle Fans des Cosplay-Verkleidungstrends".

Beim Japan-Tag stand aber längst nicht nur die Mode im Vordergrund. Besonders beliebt war auch der Popkultur-Bereich rund um die Reuterkaserne, wo Besucher bunte Kontaktlinsen, kleine Anime-Figuren und Manga-Comics erwerben konnten. Unter den Händlern war auch Chen-Long Chung, der an einem Stand selbstentworfene Zeichnungen von Manga-Charakteren verkauft. „Diese bunten Fantasie-Figuren sind in Japan sehr präsent im Alltag und ein wichtiger Teil der Popkultur“, sagt er.

Doch auf dem Japan-Tag gab es längst nicht nur die japanische Popkultur zu entdecken. Mit den Taiko-Kids-Trommlern auf der Hauptbühne, vielen Kampfkunst-Vorführungen im Sportaktionsbereich auf dem Johannes-Rau-Platz und einer Kimono-Anprobe am Mannesmannufer gab es auch für Anhänger der traditionellen japanischen Kultur viel zu entdecken. Ein Höhepunkt war das Feuerwerk am Abend, das Besucher unter anderem von der gesperrten Rheinkniebrücke aus anschauen konnten.

Und so war am Ende doch trotz des großen Andrangs und der Hitze auf den allermeisten Gesichtern der Besucher ein zufriedenes Lächeln zu sehen.

(het)
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