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Verkaufsoffener Sonntag Einkaufs-Magnet Düsseldorf

Düsseldorf · Super-Stimmung gestern den ganzen Tag in Düsseldorf: Bei freundlichem Herbstwetter schoben sich Hunderttausende durch die Straßen in der Innenstadt. Aber auch die Düsseldorf Arcaden in Bilk waren mehr als gut besucht.

 Die Händler rechnen am Sonntag mit vielen Kunden.

Die Händler rechnen am Sonntag mit vielen Kunden.

Foto: RP, Andreas Bretz

Dirk Henckel hatte gestern nur einen Satz für das, was er und seine Kollegen erlebt haben: "Das war ein perfekter Tag." Der Geschäftsführer von Saturn an der Königsallee ist gleichzeitig Sprecher des Vorstands im Rheinischen Einzelhandelsverband und hatte nur Lob für den ersten verkaufsoffenen Sonntag im letzten Quartal des Jahres.

Seine Kollegen sahen es ähnlich: Für Claus Franzen aus dem gleichnamigen Porzellanhaus an der Kö war vor allem die hohe Kunden-Frequenz überraschend, aber auch wohltuend.

Ein bisschen Stress gab es auf den Straßen — sowohl in der Innenstadt als auch in Bilk. Alle Parkhäuser, auch das zu den Düsseldorf Arcaden, waren mittags rappelvoll. Sasche Twesten, Centermanager-Assistent in Bilk: "Um 14 Uhr gab's keinen Platz mehr im Parkhaus, so dass wir unsere letzten Reserveplätze öffnen mussten."

Für Verena Stallmann und ihren Mann Rafael Neustadt war die Entscheidung, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, falsch. "Wir sind erst einmal eine halbe Stunde rum gefahren, bevor wir dann an der Berliner Allee geparkt haben." Dabei hätten sie es aus Heerdt leichter mit der Bahn gehabt, wie sie später zugaben. Trotzdem genoss das Paar mit Tochter Louisa und dem Labrador Finn den schönen Nachmittag in der proppevollen City. "Wir gehen bummeln, haben schon ein paar Hemden gekauft, jetzt trinken wir noch einen Kaffee."

Genau dieses Erlebnis, diese schöne Atmosphäre, ist es, die die Kunden in der Stadt hält: So sieht es jedenfalls Andreas Steinle, als Geschäftsführer des Zukunftsinstituts in Kelkheim/Frankfurt, Experte für Konsumverhalten. Alles, was man einkaufen kann, gibt es auch im Internet — "darum wollen die Menschen, wenn sie in die Stadt gehen, verführt, überrascht und inspiriert werden", sagt der Kommunikationswirt.

Und genau das wiederum könne eine Herausforderung für Geschäftsleute sein: Wenn sie ihre Waren eher reduziert als massiert anbieten, wenn sie zudem Dienstleistungen offerieren würden, könnten sie ihre Kunden halten. Steinle glaubt, dass die Umsätze in den nächsten Monaten bis Weihnachten "auf hohem Niveau" stabil bleiben werden.

Seine Prognose: Das Geschäft wird etwas besser als im Vergleichszeitraum 2008, aufs Jahr runtergerechnet bedeuten die eventuell leicht steigenden Umsätze für die Händler aber wiederum nur, dass sie das gleiche Geld in der Kasse haben wie im vergangenen Jahr.

Düsseldorfs Händler sind nach dem gestrigen Einkaufstag auf jeden Fall gut gelaunt und gehen optimistisch ins Jahresend-Geschäft. Günther Knie, Geschäftsführer vom Kaufhof an der Königsallee, freute sich vor allem über die vielen Familien, die das Kaufhaus direkt "auf allen Ebenen durchflutet" hätten. Für die nächsten verkaufsoffenen Sonntage am 8. November und 13. Dezember wolle das Forum Stadtmarketing mit Sicherheit wieder großflächig im gesamten Umland für die Einkaufsstadt Düsseldorf werben. "Das hat gestern schon gut gewirkt, es waren viele Auswärtige hier."

Christof Sattler von Karstadt am Wehrhahn war überrascht, dass schon direkt zur Geschäftsöffnung um 13 Uhr die Menschen ins Geschäft strömten. Vor dem Haus waren zudem ein Blumen- und ein Erntdankmarkt als Anziehungspunkte aufgebaut. Ob jetzt schon Weihnachtsgeschenke gekauft wurden, war den Einzelhändlern nicht ganz klar. "Unsere Kunden haben auf jeden Fall schon mal geguckt, was sie eventuell verschenken könnten", so Claus Franzen. Gekauft werde dann später. Einige Haushalte in der Region haben zumindest seit gestern einen neuen Fernseher: Saturn hatte ein "Schnäppchen" für 99 Euro, das gleich nach 13 Uhr zum Renner im Geschäft an der Kö wurde. Mehrere hundert seien verkauft worden, und "am Nachmittag gab's keine mehr, mussten wir den Kunden sagen, dass wir das Gerät nachliefern werden", sagt Dirk Henckel.

(RP)
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