Oberbilk Moschee zeigt Leben der Muslime

Düsseldorf · Einige Gäste standen vor der Adresse Mindener Straße 109 und blickten sich ratsuchend um. Wer bei dem Wort 'Moschee' zunächst an einen prächtigen, womöglich goldenen Kuppelbau gedacht hat, der wurde erst einmal enttäuscht, denn der Gebetsraum des albanisch-islamischen Kulturzentrums in Oberbilk ist zumindest von außen eher schlicht.

 Die Moschee in Oberbilk wirkt hell und freundlich.

Die Moschee in Oberbilk wirkt hell und freundlich.

Foto: RP, Andreas Bretz

Innen jedoch erwartete die Gäste, die der Einladung der Initiative Düsseldorfer Muslime (IDM) zum Tag der Offenen Moschee gefolgt waren, ein tagheller Raum mit Teppichboden, gekachelten Wänden mit Koranversen. Der Einblick in die Religionswelt einer muslimischen Gemeinde sollte Vorurteile abbauen und neue Berührungspunkte ermöglichen.

Dazu gehörten Informationen über die Einrichtung der Moschee. "Die 'Mihrabnische', ist eine Gebetsnische und immer Richtung Mekka ausgerichtet, denn dort steht das Heiligtum des Islam, die Kaaba", sagt Seyfuddin Dizdarevic, einer der Redner. In ihre Richtung beteten Muslime in der Regel fünfmal am Tag.

Ein Besucher erkundigt sich nach den Vorgaben zum Ramadan, der Fastenzeit und den Aufgaben des 'Imam', der die Gemeinde im Gebet leitet. Zwei junge Frauen möchten wissen, ob junge Musliminnen den Schleier oder das Kopftuch tragen müssen. "Der Koran enthält keine Hinweise auf ein Verschleierungsgebot, doch sollen Frauen ihre Reize nicht offen zur Schau stellen", lautet die Antwort der Sprecherin des Vereins, Kawthar El-Qasem.

Zusätzlich zu ihrem Vortrag gaben aufgestellte Bilder-Tafeln ergänzende Informationen über die Grundlagen des Islam. In einer Pause konnten sich die Besucher bei Kaffee und arabischen Speisen im Gespräch austauschen. "Das ist einer der Gründe für den Tag der offenen Moschee", erklärter El-Qasem. "Die Menschen unterschiedlicher Religionen können sich hier und heute begegnen, Erfahrungen sammeln und voneinander lernen."

(RP)
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