Düsseldorf Düsseldorfer wählen in Berlin

Düsseldorf · Eine große Ehre war es für die Politiker und Promis aus der Landeshauptstadt, ihre Stimme für den Bundespräsidenten abzugeben.

Düsseldorf: Düsseldorfer wählen in Berlin
Foto: Hans-Juergen Bauer

Mit einem großen Klassentreffen vergleicht der Bundesvorsitzende der FDP die Wahl des neuen Bundespräsidenten. "Weil Kollegen aus allen Ländern dann mal an einem Ort zusammenkommen", sagt Christian Lindner, der gestern gemeinsam mit 1259 Politikern und Promis Teil der Bundesversammlung war. Am Sonntagmorgen reiste Lindner an, am Abend zuvor war er noch bei der Karnevalssitzung in Aachen. Für ihn sei es ein schönes Gefühl gewesen, Frank-Walter Steinmeier (SPD) zu wählen: "Wir hätten uns allerdings Wettbewerb gewünscht." Für den FDP-Politiker war die gestrige Bundespräsidentenwahl bereits seine vierte.

Walburga Benninghaus, die für die SPD im NRW-Landtag sitzt, war dagegen zum ersten Mal nominiert und entsprechend aufgeregt: "Ich hatte Gänsehaut", erzählt sie nach ihrer Stimmabgabe. Sie sei stolz, bei der Wahl von Steinmeier dabei sein zu dürfen. Vor allem auch deshalb, weil sie, wie sie erzählt, Steinmeier bereits als Kanzlerkandidat gut gefunden habe: "Er kommt authentisch, neugierig und offen rüber." Begeistert hat sie vor allem, seine Aufforderung, Mut zu haben, die er in seiner Rede bekräftigte. Nicht Politiker durften ihre Stimme abgeben. Die Parteien schickten auch Prominente nach Berlin, wie den Künstler Günther Uecker, der mit der Familie anreiste. Ihn hatte die CDU geschickt.

So oft komme es nicht vor, dass man seine Stimme abgeben darf, sagt Stefan Engstfeld von den Grünen. Umso mehr freue er sich, dass er sogar ein zweites Mal wählen durfte. "Mit Frank-Walter Steinmeier haben wir einen Bundespräsidenten, der in unsicheren Zeiten viel internationale Erfahrung mitbringt", sagt Engstfeld.

Einverstanden mit dem Ausgang war auch Patrick Schiffer, Vorsitzender der Piratenpartei Deutschland. "Wir hatten elf Wahlleute, zehn Stimmen gab es für Engelbert Sonneborn", sagt Schiffer. Den Vater von Satiriker Martin Sonneborn stellten die Piraten in der vergangenen Woche noch als Kandidaten auf. Für viele Angereiste aus Nordrhein-Westfalen endete das Wochenende gestern Abend beim Berlinale-Empfang der NRW-Vertretung.

(RP)
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