Erneut Warnstreik in Düsseldorf Klinik schließt Angebote - Züge der Rheinbahn fahren nicht

Düsseldorf · Der dritte Warnstreik binnen eines Monats trifft die LVR-Klinik in Düsseldorf besonders hart. Die Institutsambulanzen und Tageskliniken bleiben am Dienstag geschlossen. Auch die Rheinbahn wurde wieder bestreikt.

 Patienten mussten sich am Dienstag an der LVR-Klinik auf Einschränkungen einstellen.

Patienten mussten sich am Dienstag an der LVR-Klinik auf Einschränkungen einstellen.

Foto: Hans-Juergen Bauer/Bauer, Hans-Jürgen (hjba)

Der Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat am Dienstag die LVR-Klinik mit voller Wucht getroffen. Wegen des Warnstreiks wurde die Patientenversorgung drastisch eingeschränkt und das nicht nur an der Klinik in Ludenberg. „Wir stellen heute die Tätigkeiten der Institutsambulanzen und Tageskliniken sowohl am Standort Bergische Landstraße als auch an den externen ambulanten und tagesklinischen Standorten am Uniklinikum und in Hilden ein“, sagte ein Kliniksprecher am Vormittag auf Anfrage unserer Redaktion.

Für die psychiatrisch-psychosomatische Fachklinik in Ludenberg ist es bereits der dritte Warnstreik binnen eines guten Monats. Die LVR-Klinik ist das einzige Krankenhaus in Düsseldorf, das im Zuge des Tarifkonflikts bestreikt wird. Nach Angaben eines Kliniksprechers sind mehrere Bereiche von den aktuellen Streikmaßnahmen betroffen: „Technische Infrastruktur, Küche und, da Pflegedienst und Teile des Ärztlichen Dienstes streiken, auch die klinische Versorgung.“

Die Akut- und Notfallversorgung der Patientinnen und Patienten sei aber „weiterhin gesichert“. Durch die Teilnahme des Ärztlichen Dienstes am Streik habe man aber eben in der ambulanten und tagesklinischen Versorgung Einschränkungen vornehmen müssen.

Mit den Warnstreiks und Aktionen machen die Verdi-Beschäftigten vor der dritten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst vom 27. bis 29. März Druck auf die Arbeitgeber von Bund und Kommunen. Verdi fordert im Kern für die Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Verdi kritisiert zudem, dass es nach Willen der Arbeitgeber für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeeinrichtungen sogar eine Sonderregelung geben soll, wonach diese unter bestimmten Voraussetzungen auf Lohn verzichten sollen.

Von den Streikmaßnahmen war am Dienstag erneut auch der öffentliche Nahverkehr in Düsseldorf betroffen. Wie am Montag konnten die meisten Bus- und Bahnlinien der Rheinbahn wegen des Warnstreiks nichts betrieben werden. Es sei wie immer während der vergangenen Warnstreiks gewesen, sagte eine Sprecherin der Rheinbahn: „Der normale Linienverkehr kam komplett zum Erliegen, die von Subunternehmen betriebenen Busse sind wie angekündigt gefahren.“ Ob es am kommenden Montag zu einem bundesweiten Streik im Nah- und Fernverkehr kommt, konnte die Sprecherin nicht sagen. „Da kennen wir bislang auch nur die Gerüchte, die im Umlauf sind.“

Die neben Verdi am Warnstreik beteiligte Nahverkehrsgewerkschaft sprach von einem vollen Erfolg. „Der ÖPNV, also Stadt-, Straßenbahn- und Busverkehr in Düsseldorf und Umgebung kam fast vollständig zum Erliegen“, sagte deren Vorsitzender für den Bereich Düsseldorf, Heiko Goebel. Jetzt hoffe man, dass die Arbeitgeber bei den anstehenden Verhandlungen in Potsdam ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen würden.

Ein Sprecher der Polizei sagte, auf den Straßen in Düsseldorf habe es wegen des Streiks kein erhöhtes Verkehrsaufkommen gegeben, auch seien nicht vermehrt Unfälle beobachtet worden. „Es waren aber deutlich mehr Menschen mit Fahrrädern in der Stadt unterwegs“, so der Sprecher.

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